LK 1067, 2611 410/1 260 345. Höhe 304 m.
Datum der Grabung: Juni - September 2021.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 104, 2021, 222 f. (mit weiterführender Literatur).
Geplante Notgrabung (Bau eines Mehrfamilienhauses). Größe der Grabung 687 m².
Siedlung.

Seit mehreren Jahrzehnten werden Bauvorhaben im Ortskern von Reinach archäologisch begleitet, weil dort Befunde des früh- und hochmittelalterlichen Dorfes ungewöhnlich gut erhalten sind. Die in der jüngsten Ausgrabung an der Brunngasse 6 freigelegten Befunde ergänzen das Bild der bereits aus den Nachbarparzellen bekannten Strukturen: Nebst Dutzenden von Pfostengruben kamen die Reste von fünf Grubenhäusern zum Vorschein, die teilweise durch moderne Eingriffe gestört waren. Das Fundmaterial datiert diese Strukturen vom späteren 6. bis ins 8. Jh.
Weitere Pfostenstellungen sowie Gruben, die in den ehemaligen Hinterhofbereichen zur Entsorgung von Haushaltsabfällen und Bauschutt ausgehoben worden waren, stammen aus der Neuzeit. Auffällig war eine rechteckige, rund 40 m² große Grube im Nordwesten der Parzelle, die möglicherweise der Kiesentnahme gedient hatte. Der über zwei Meter tiefe Befund stand offenbar bis zum Bau eines Gebäudes im 19. Jh. offen. Dies führte dazu, dass das Fundament der nordöstlichen Gebäudeecke viel tiefer hinabreichte als in den übrigen Bereichen. Die Funde aus der Grubenverfüllung der Grube nach dem Bau des Fundaments datieren in die zweite Hälfte des 19. Jh.

Archäologische Funde: Gefäßkeramik, Baukeramik, Metall, Glas, Tierknochen.
Faunistisches Material: Tierknochen (unbearbeitet).
Probenentnahmen: C14, Erdproben - in Bearbeitung.
Datierung: archäologisch. Frühmittelalter; Neuzeit.
Archäologie Baselland, R. Marti und J. von Wartburg.