LK 1112, 704060/231545. Höhe 408 m. Datum der Fundmeldung: 20.6.2012. Neue Fundstelle. Bibliografie zur Fundstelle: B. Anderes, Der Seebezirk. Die Kunstdenkmäler des Kantons St. Gallen IV, 317-328. Basel 1966. Ungeplante Notdokumentation (Bau eines Bunkers für eine Schnitzelheizung). Grösse der offenen Fläche: 80 m². Siedlung.

Beim Aushub der Baugrube wurde eine Mauer freigelegt, die stumpf gegen die seeseitige Kloster-Umfassungsmauer stösst und etwa rechtwinklig ins Klosterareal zieht. Ihre Breite beträgt 50 cm. Steingefüge und Versatzmörtel gleichen jenen der Kloster-Umfassungsmauer. Bau- und Gehhorizonte fehlen in beiden Fällen. Der untere Mauerbereich ist je gegen die Baugrubenwand gemauert. B. Anderes datierte die Kloster-Umfassungsmauer als Uferbefestigung ins Jahr 1603. Das Kloster entstand unmittelbar danach, also 1604-06. Der gefundene Baurest mag wohl ebenfalls damals erbaut worden sein. Richtung und Zweck aber sind nicht in Verbindung mit dem Klosterplan von 1905 zu bringen. Während die Auffüllung zwischen Kloster-Umfassungs- und der neu entdeckten Mauer vorwiegend aus lockerem Kies bestand, wurde am Ostrand ein Profil mit zahlreichen Schichten dokumentiert (UK auf 406.70). Bis ca. 408 m lagen geschichtete Kies- und Sandablagerungen, darüber folgte Abbruchschutt. Auf ca. 407 m wurde ein asche- und holzkohlehaltiger Spülsaum festgestellt, der nach Ausweis eines C14-Datums ins 12./13. Jh. gehört.

Archäologische Funde: Ofen- und Geschirrkeramik (16./17. Jh.). Faunistisches Material: wenig Tierknochen, unbearbeitet. Probenentnahmen: Probe für C14-Datierung. Datierung: archäologisch. Neuzeit; älterer mittelalterlicher Spülsaum. - C14. ETH-47466: 809 ± 26 BP, 1180-1270 (cal. 2 Sigma). Im Auftrag der KA SG, P. Albertin.