LK 1131, 681 570/224 720. Höhe 417 m. Datum der Grabung: 24.6.-25.10.1991 (mit Unterbrüchen). Bekannte Fundstelle. Ungeplante Notgrabung (Überbauung). Grösse der Grabung ca. 650 m².
Siedlung.
Verschiedene baubedingte Bodeneingriffe führten zur Zerstörung weiterer Teile der dort gelegenen prähistorischen Siedlungen. Nebst dem Abbruchmaterial der anlässlich der Seekatastrophe von 1887 abgerissenen Häuser liessen sich Schichten jungsteinzeitlicher Siedlungen beobachten (Abb. 4). Trotz grossen Zeitdruckes und der Einschränkung, dass teilweise nur sehr kleine Flächen untersucht werden konnten, ist es mit diesen Notuntersuchungen erstmals gelungen, im engeren Stadtbereich den baugeschichtlichen Beginn von Zug genauer zu fassen. Obwohl die Untersuchungen noch nicht ausgewertet sind, kann festgehalten werden, dass mindestens zwei jungsteinzeitliche Dörfer vorausgesetzt werden können. Eine der Siedlungen gehört sicher in die Zeit der Horgener Kultur. Eine noch ältere Schicht kann im Moment noch nicht genau datiert werden. Dass die Dendrochronologie weiterhelfen könne, darf in Anbetracht sehr weniger Eichenpfähle im Moment mehr erhofft als erwartet werden. Nebst den Hölzern ist in Form von Steinbeilen, Silexgeräten, Knochen, Hirschgeweihen und Keramikfragmenten ein recht umfangreiches und teilweise gut erhaltenes Fundmaterial zum Vorschein gekommen. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass das Zentrum der neolithischen Siedlungen im Bereich der Vorstadt und auf der westlich zum See hin erstreckenden Grünfläche liegen muss. Die im Bereich von Bahnhofstrasse, Schmidgasse und Vorstadt vermutete hallstattzeitliche Siedlung konnte durch eine entsprechend zu datierende Randscherbe einer Schale auch diesen Sommer wieder „gefasst“ werden.

Faunistisches Material: in Bearbeitung.
Datierung: archäologisch, naturwissenschaftlich: obere Schicht: Horgener Kultur; untere Schicht: Horgener Kultur oder älter.
Kantonsarchäologie Zug, S. Hochuli.