LK 1092, 690 640/247 600. Höhe 444 m.
Datum der Grabung: 3.-12.3. und 27.4.-12.5.1999.
Neue Fundstelle.
Bibliographie zur Fundstelle: I. Bauer, in: Bronzezeitliche Landsiedlungen und Gräber. Berichte der Zürcher Denkmalpflege. Archäologische Monographien 11, 84-92. Zürich/Egg 1992.
Sondierung und ungeplante Notgrabung (Wohnüberbauung). Grösse der Grabung ca. 30 m².
Einzelgräber.

Im Rahmen der Quartiererschliessung Fällanden, Unterdorf, wurde ein frühmittelalterliches Steinplattengrab (Grab 1) oberflächlich vom Bagger angeschnitten. Diese von H. Kaul gemeldete Entdeckung führte zu weiteren Sondierungen in dem bis dahin archäologisch unauffälligen Gebiet. Dabei kamen in unmittelbarer Nähe zum ersten Grab zwei weitere frühmittelalterliche Bestattungen (Gräber 3 und 4) zum Vorschein.
Bei den drei Gräbern handelte es sich um geostete Bestattungen in gestreckter Rückenlage mit parallel zum Körper liegenden Armen. Die Steineinfassung von Grab 1 war mit plattigen und hochkant stehenden Schiefern und Sandsteinen errichtet. Sie besaß ein Lichtmaß von 2.30 × 1.00 m. Von der ehemaligen Abdeckung waren nur wenige Schieferreste am östlichen Grabende erhalten. Im Gegensatz zu Grab 1 handelte es sich bei den Gräbern 3 und 4 um einfache Sargbestattungen. Während der Mann in Grab 1 bereits keine Beigaben mehr ins Jenseits mitbekommen hatte, trug die Frau von Grab 4 noch einen Gürtel mit einfacher Eisenschnalle und ein Paar große bronzene Drahtohrringe mit Ösen- und Hakenverschluss. Dieser Ohrschmuck ist charakteristisch für Frauengräber aus der Zeit der 2. Hälfte des 7. Jh. Noch etwas älter dürfte die Bestattung des Mannes von Grab 3 sein. Neben einem Sax besaß er eine mehrteilige Gürtelgarnitur, wie sie für die Mitte des 7. Jh. typisch ist.
Neben den drei frühmittelalterlichen Gräbern fanden sich in der Fläche und in den Profilen der Werkleitungsgräben an verschiedenen Stellen Fundschichten mit bronzezeitlicher Keramik. Diese Befunde harren noch der Bearbeitung.

Anthropologisches Material: drei Bestattungen (Untersuchung: E. Langenegger und M. Würsch).
Archäologische Kleinfunde: Sax, mehrteilige Gürtelgarnitur, Eisenschnalle, bronzene Drahtohrringe.
Datierung: archäologisch. 7.-18. Jh.
KA ZH, Ch. Bader und F. von Wyl.