LK 1135, 757 035/215 200, Höhe 472 m.
Datum der baubegleitenden Maßnahmen: Januar-November 2011
Bibliografie zur Fundstelle: F. Büchel, Die Geschichte der Pfarre Balzers, 7-24. Balzers 1982; JbAS 94, 2011, 247 f.
Geplante Überwachung (Renovierung und Umgebungsgestaltung)
Größe der überwachten Fläche ca. 2500 m².
Siedlung. Kirche. Friedhof.
Während des gesamten Jahres 2011 wurden die für die letzten Renovierungsmaßnahmen, für die Errichtung des Parkplatzes und für die Bepflanzung der Außenbereiche notwendigen Bodeneingriffe archäologisch begleitet. Dabei wurden die zwölf seit 2010 bekannten Mauerabschnitte durch weitere acht ergänzt. Um die Bodenanschlüsse und Schichtzusammenhänge nicht mehr als notwendig zu stören, legten die Mitarbeiter der Landesarchäologie lediglich die Mauerkronen im betroffenen Bereich frei. Damit war gewährleistet, dass man deren Verlauf kennt und bei den folgenden Eingriffen rechtzeitig reagieren kann. Es kamen daher nur wenige Funde zum Vorschein, von denen die meisten in die Neuzeit datieren und aus der Zeit des Aufbaus nach dem Dorfbrand von 1795 und den Franzosenkriegen um 1799/1800 stammen dürften. Darunter war auch ein Kreuzer von Kaiser Franz II., der um 1800 geprägt wurde. Die Mauern sind zwei Bauten zuzuweisen. Im Bereich des Pfarrgartens wurde vermutlich der Westabschluss des Langhauses der Kirche von 1795 lokalisiert. Dabei zeigte sich, dass das Langhaus zu einem im Moment noch unbekannten Zeitpunkt nach Westen hin erweitert worden war. Östlich der Kirche, im Bereich des heutigen Parkplatzes, wurden mehrere Mauerfluchten dokumentiert. Sie dürften vom großen Pfarrstall stammen, der zum Bauensemble gehört hatte und spätestens in der Zeit der gotischen Kirche errichtet worden war. Auf einem Plan von 1796 ist er in seinem letzten Habitus dargestellt. Dort liegt er mit Nord-Südausrichtung östlich der Kirche, direkt an der Landstraße zur Luzisteig. Die Ausmaße von ca. 10,8 × 16,5 m weisen auf einen respektablen Ökonomiebau hin. Er brannte 1795 mit dem gesamten Quartier ab. Sowohl die Mauerstruktur als auch die Lage und die Größe lassen die Zuweisung einzelner Mauern zu ihm wahrscheinlich erscheinen. Von seinem vermutlich etwas kleineren Nachfolger, der erst 1968 abgebrochen wurde, kam eventuell die Nordmauer fast in der vollen Länge zum Vorschein. Ihr Aufgehendes war noch knapp 20 cm hoch erhalten und wies an der Nordseite Verputzreste auf. Im Gebäudeinneren schloss sich ein sorgfältig gelegtes Pflaster aus Bachkieseln an. Darüber war ein Brandhorizont vorhanden, der im Moment zeitlich nicht einordenbar ist.
Archäologische Kleinfunde: Keramik, Baukeramik (Kacheln, Ziegel, Backsteine), Glas, Bronze- und Eisenobjekte, menschliche Knochen (unbestimmt), Münze (Bestimmung durch José Diaz IFS).
Faunistisches Material: Tierknochen (unbestimmt), Mollusken (unbestimmt).
Probenentnahmen: Holzkohle für C14.
Datierung: archäologisch. Mittelalter; Neuzeit.
Landesarchäologie, Hochbauamt Fürstentum Liechtenstein, U. Mayr.
Balzers FL, Pfarrbaus
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Details of the chronicle
Municipality
Balzers
Canton
fl
Location
Pfarrbaus
Coordinates
E 2757035, N 1215200
Elevation
472 m
Site reference number
--
Cantonal intervention number
--
New site
--
Sampling
wood/charcoal
analyses
14C
Institution
--
Discovery date
--
Surface (m2)
2500 m2
Start date
01 January 2011
End date
30 November 2011
Dating method
14C, archaeological
Author
--
Publication year
2012
Period
Early Modern period, Late Modern period, Middle Ages
Site type
settlement, cult/religious (religious building), cult/religious (sanctuary), funerary (cemetery)
Type of intervention
--
Archaeological finds
ceramic (architectural element), glass (architectural element), metal, organic material, metal (coins/medals)
bones
animal bones (dispersed), other
Botanical material
wood/charcoal
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