LK 1207, 2614580 / 1174570. Höhe 555 m.
Datum der Tauchuntersuchung: 28.8.-22.9.2017.

Neue Fundstelle.
Tauchprospektion (Renaturierungsprojekt). Grösse der prospektierten Fläche 40000 m².
Siedlung.

Im Rahmen der Erneuerung des Schilfschutzes im Gwattlischen Moos sollen vor dem heutigen Naturufer Fahrrinnen für Arbeitsschiffe ausgebaggert werden. Seit der Entdeckung bronzezeitlicher Siedlungen in der Uferzone des unteren Thunerseebeckens gilt die gesamte Flachwasserzone als archäologische Verdachtsfläche. Deshalb führte die Tauchequipe des ADB eine Prospektion der betroffenen Oberflächen des Seegrunds durch. Zudem wurden im Bereich der geplanten Ausbaggerungen 75 Kernbohrungen entnommen. Dabei wurde in fünf Bohrkernen vor der Mündung des Gwattgrabens eine stark mit Holzkohle versetzte Schicht erfasst. Sie liegt rund 1.5 m unter dem aktuellen Seegrund und konnte mit dem Kolbenvibrationsbohrgerät nicht durchdrungen werden. Der jeweils unterste Zentimeter Material im Bohrkern bestand fast ausschliesslich aus Holzkohle und verbrannten Getreidekörnern. Bemerkenswert sind ausserdem Haselnussschalen und Reste weiterer Sammelpflanzen.
Vier C14-Daten fallen in die ausgehende Spätbronzezeit und belegen, dass wir hier eine weitere, möglicherweise sehr gut erhaltene und vor der Erosion gut geschützte bronzezeitliche Ufersiedlung fassen.

Probenentnahmen: Bohrkerne zur Sedimentbestimmung, C14.
Datierung: C14. 10./9. Jh. v.Chr.
ADB, M. Ramstein.