LK 1112, 704 498/232 771. Höhe 422 m.
Datum der Grabung: 4.-28.4.2011.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 92, 2009, 306f.; 93, 2010, 253f.
Geplante Notgrabung (Gartengestaltung zu neuer Wohnüberbauung). Grösse der Grabung ca. 15 m².
Siedlung.
Im November 2009 wurde beim Aushub der Baugrube zur geplanten Wohnüberbauung eine römische Mauerecke angeschnitten, die im Frühjahr 2011 ausgegraben wurde. Der umschlossene Raum war 5.1 m breit. Die beiden Längsmauern konnten nur über eine Länge von 1.5 m bzw. 2.5 m dokumentiert werden, dürften aber in der Nachbarparzelle 701J (Fluhstrasse 18) stellenweise noch erhalten sein. Der Raum wurde aus dem anstehenden Fels gebrochen. Aus diesem Grund waren die Mauern noch bis zu 1.9 m hoch erhalten. Bei den angesprochenen Resten dürfte es sich um den rückwärtigen Abschluss eines Streifenhauses gehandelt haben, das wegen der Hanglage in Terrassenbauweise errichtet worden war. Der Boden des Raumes war, wohl zur Entwässerung, mit einer dichten Lage aus Geröllen, Sand- und Tuffsteinen ausgelegt, die ihrerseits mit einem Kiesboden abgedeckt war. Das Gebäude fiel einem Brand zum Opfer, wurde danach aber wieder instand gesetzt. Dazu planierte man den Mörtelschutt zu einem neuen Bodenniveau aus und stattete den Raum mit einer einfachen Feuerstelle aus. Im nach dem Brand ausplanierten Mörtelschutt fand sich ein umfangreiches Ensemble an Eisenfunden. Nachdem das Gebäude verlassen wurde, lagerte sich eine Versturzschicht ab, die sich in einen primären und sekundären Versturz trennen ließ. Die Ausrichtung der oben beschriebenen Gebäudereste scheint sich, anders als bei den weiter östlich freigelegten Gebäuden (Grabungskampagne 2008 und 2009), an der Strasse nach Zürich orientiert zu haben. Letztere dürfte nicht, wie bisher vermutet, der heutigen Fluhstrasse gefolgt, sondern mehr Richtung Westen entlang des Hangfusses verlaufen sein.
Mit dieser letzten Grabungskampagne wurden die mehrjährigen archäologischen Arbeiten im Perimeter der Überbauung Fluh abgeschlossen.
Archäologische Funde: Keramik, Glas und Buntmetall, Fragmente eines Altärchens aus Sandstein, Ensemble an gut erhaltenen Eisenfunden (Talglampe, Kienspanhalter und Teile einer Tür oder eines Möbels), Münze 3. Jh. (unbestimmt).
Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet.
Probenentnahmen: Bodenprobe für Archäozoologie.
Datierung: archäologisch. 2./3. Jh. n. Chr.
KA SG, P. Koch, F. Wegmüller und M.P. Schindler.
Rapperswil-Jona SG, Kempraten, Flub
View the original PDF
Details of the chronicle
Municipality
Rapperswil-Jona
Canton
SG
Location
Kempraten, Flub
Coordinates
E 2704498, N 1232771
Elevation
422 m
Site reference number
--
Cantonal intervention number
--
New site
--
Sampling
bones, geoarchaeological sediment sample
analyses
--
Institution
--
Discovery date
--
Surface (m2)
15 m2
Start date
04 April 2011
End date
28 April 2011
Dating method
archaeological
Author
--
Publication year
2012
Period
Roman Empire
Site type
settlement
Type of intervention
--
Archaeological finds
ceramic, glass, metal, stone (architectural element), metal (tool), metal (coins/medals)
bones
animal bones (dispersed)
Botanical material
--
×