LK 1068, 622 402/225 063. Höhe 375 m.
Datum der Grabung: 10.7.2009-15.4.2010.
Neue Fundstelle.
Geplante Notgrabung (Totalsanierung, Auskernung).
Bauuntersuchung, ca. 130 m².
Siedlung.
Die Baselbieter «Rössli» befinden sich an Routen einstiger beliebter Juraübergänge ins Mittelland. Sie dienten zum Pferdewechsel und als Wegstationen. Das vorgefundene Raumkonzept scheint dem «Rössli» in Bubendorf seit seinem Bestehen (1694/95 dendro) eine solche Funktion zu attestieren. Im Jahr 1753 ist es auf einer Dorfdarstellung als Eigenwirtschaft gekennzeichnet. Das 6.5 m schmale und 17 m tiefe Gebäude passte sich der in den Dörfern im 17. Jh. zunehmend verdichtenden Bauweise mit riegelartigen Parzellen an. Befunde an den Giebelaussenseiten wiesen auch beidseitig auf frühe Anbauten hin. Der Grundriss wurde vom Erdgeschoss bis ins 2. Obergeschoss durch jeweils zwei interne Quermauern gedrittelt. Der mittlere Bereich diente der Erschließung der anderen Stockwerke. Eine Kaminanlage ermöglichte von hier aus die Beheizung der straßenseitigen Räume. Im Erdgeschoss führte zudem ein Gang über die ganze Gebäudetiefe entlang der nördlichen Giebelmauer. Er verband den vornliegenden Haupteingang mit dem Hinterausgang. Straßenseitig im Erdgeschoss befand sich die (Gast)Stube, ausgestattet mit einer grau grundierten Schiebebretterdecke mit weißen Pinseltupfen. Rückwärtig war die Küche eingerichtet. Ein hier verbauter und ins Jahr 1620 dendrodatierten Deckenbalken liefert ein mögliches Indiz für einen Vorgängerbau, wie er auf der Zeichnung von G.F. Meyer von 1680 abgebildet ist. Der unter der Küche liegende Keller war von außen zugänglich. Die Beletage im ersten Obergeschoss präsentierte sich straßenseitig mit einer farbig bemalten Holzdecke, von der nur noch die Deckenbalken vorhanden waren. Über den weiß grundierten und schwarz gesprenkelten Balken waren auf den Unterseiten rot-weiß-schwarze doppelt geführte Wellenbänder, auf den Balkenseiten Girlanden mit Blumen aufgemalt. Die Wände waren im Deckenbereich und in den Ecken mit Grau- respektive Schwarzbandmalerei begleitet. Im Weiteren lassen fragmentarisch erhaltene Darstellungen von Pflanzen und roten Vorhängen mit goldenen Fransen eine einst reiche Wandmalerei vermuten. Die Belichtung des 40 m² großen Saales erfolgte über zwei in stichbogigen Laibungsnischen untergebrachte Dreifachfenster. Den etwas kleineren rückwärtigen Raum zierte eine vertäfelte, durch profilierte Deckleisten felderartig gegliederte Decke ebenfalls aus der Bauzeit. Das zweite Obergeschoss besaß vorder- und rückseitig je zwei unbeheizte Kammern. Doch auch hier wurde auf die Gestaltung Wert gelegt, indem man die Türrahmen auf der Außenseite rot fasste. Der dreigeschossige Dachraum war ohne Einbauten und diente wohl Lagerzwecken.
Archäologische Funde: div. neuzeitliche Kleinfunde.
Probenentnahmen: Dendrochronologie.
Datierung: dendrochronologisch. 1694/1695 (A-Datum).
Archäologie Baselland, A. Springer.
Bubendorf BL, Hauptstrasse 119
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Details of the chronicle
Municipality
Bubendorf
Canton
BL
Location
Hauptstrasse 119
Coordinates
E 2622423, N 1255064
Elevation
375 m
Site reference number
--
Cantonal intervention number
--
New site
Yes
Sampling
wood/charcoal
analyses
dendrochronology
Institution
--
Discovery date
--
Surface (m2)
130 m2
Start date
10 July 2009
End date
15 April 2010
Dating method
dendrochronological
Author
--
Publication year
2011
Period
Early Modern period, Late Modern period
Site type
settlement
Type of intervention
excavation (rescue excavation)
Archaeological finds
without finds
bones
--
Botanical material
wood/charcoal
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