LK 1131, 682 960/227 650. Höhe 451 m.
Datum der Untersuchung: Juni/Juli 2010.
Bibliografie zum Bauwerk: J. Grünenfelder, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug. Neue Ausgabe 1. Das ehemalige äussere Amt. Die Kunstdenkmäler der Schweiz 96, 76. Basel 1999.
Geplante Bauuntersuchung und Ausgrabung (Abbruch).
Siedlung (ländlicher Holzbau).
Das ehemalige Bauernhaus Leihgasse 39/41 wurde im Sommer 2010 abgebrochen. Die vorgängige Bauuntersuchung erbrachte zunächst das Resultat, dass es sich beim giebelständigen, unter dem First zweigeteilten Doppelwohnhaus um einen 1664/65 erbauten und für die Region typischen dreiraumtiefen Ständerbau mit Quergang handelte.
Erst im Verlauf der Untersuchung zeigte sich, dass die westliche Hälfte des Hauses Reste eines weitaus älteren Bohlenständerbaus enthielt (Abb. 22). Offenbar wurde für die Stube und die Kammer darüber ein Teil eines an Ort stehenden Hauses übernommen und mit dem Neubau von 1664/65 gewissermassen ummantelt. Es handelte sich um einen zweigeschossigen, traufständigen Bau (Traufhöhe 5 m), der einen Raum breit und zwei, vielleicht auch drei Räume tief war. Von der Küche und einer allfälligen Kammer im Hinterhaus hat sich allerdings nichts erhalten. Die Stube und die Kammer darüber blieben aber nahezu vollständig überliefert. Die Stube (Grundfläche ca. 4.4 x 4.7 m) wies an der Traufseite die Fensterfront auf, seitlich waren keine Fenster vorhanden. Zur Küche im Norden hin befanden sich der Eingang und der Kachelofen. Die Kammer im Obergeschoss wies an der Ostseite einen Ausgang mit Kielbogen auf eine Laube oder Aussentreppe auf. Die Stube war gemäss dendrochronologischer Datierung von Anfang an unterkellert, und zwar im Osten über etwas geringerem Grundriss, wahrscheinlich damit der Kachelofen in der Nordostecke auf festem Erdreich stehen konnte. Die dendrochronologische Datierung ergab das Baujahr 1419/20.
Die Bohlenwände der Stube wurden weiss getüncht und bemalt, wohl um 1520-1540, wie stilistische Vergleiche zeigen. Neben und zwischen Rankenwerk sind an der Westwand eine Kreuzigungsgruppe und an der Ostwand der Kirchenpatron von Baar, der hl. Martin, ein Zuger Bannerträger sowie vermutlich der hl. Eligius in seiner Werkstatt dargestellt. Wohl nicht vor 1572, dem letzten Jahrring eines Brettes des Stubenbodens, wurde der Stubenboden erneuert. Vor allem wegen der Malereien wurden sämtliche Teile des Bohlenständerbaus von 1419 geborgen und die Malereien en bloc zur Konservierung und Restaurierung gebracht.
Datierung: dendrochronologisch; stilistisch. 1419; 16. Jh.; 1664. KA ZG, A. Boschetti-Maradi und M. Bolli.
Baar ZG, ehem. Haus Leihgasse 39/41
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Details of the chronicle
Municipality
Baar
Canton
ZG
Location
ehem. Haus Leihgasse 39/41
Coordinates
E 2682960, N 1227650
Elevation
451 m
Site reference number
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Cantonal intervention number
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New site
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Sampling
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analyses
dendrochronology
Institution
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Discovery date
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Surface (m2)
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Start date
June 2010
End date
July 2010
Dating method
dendrochronological
Author
--
Publication year
2011
Period
Middle Ages, Early Modern period, Late Modern period
Site type
settlement
Type of intervention
excavation
Archaeological finds
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bones
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Botanical material
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