LK 1088, 2625 000/1 243 180. Höhe 680 m. Datum der Prospektion: April - Mai 2021. Datum der Fundmeldung: 22.11.2020.

Neue Fundstelle. Prospektion. Grösse des abgesuchten Areals 5500 m². Sonstiges.

Der ehrenamtliche Mitarbeiter Thomas Frei entdeckte bei einer Metallsondenprospektion im Gebiet Lochmatt in Langenbruck unter anderem ein kleines Ensemble von 20 Billon-Münzen aus dem 18. Jh.: acht Batzen und zwölf Halbbatzen der Städte Basel, Bern und Solothurn der Jahre 1718 bis 1787. Es fehlen kantonale Prägungen des 19. Jh., das Ensemble kam also wohl Ende des 18. Jh. bzw. ganz zu Beginn des 19. Jh. in den Boden. Kleinmünzen sind nicht dabei, es handelt sich um eine Selektion grösserer Scheidemünzen, die offenbar getrennt von den Kreuzern, Vierern, Rappen etc. verwahrt wurden. Ein beiliegender Geweberest lässt vermuten, dass es sich um den Inhalt eines Geldbeutels handelt, der hier verlorengegangen ist. 14 Münzen stammen aus Bern, fünf Batzen (1754, 1765, 1766, 1775, 1776) und neun Halbbatzen (1718, 1754, 1770, 1776, 2 x 1777, 2 x 1778, 1785). Die je zwei Basler Batzen (1765, Typ 1763-1765) und Halbbatzen (1762, 1765) sind am stärksten abgegriffen. Aus Solothurn stammen ein Batzen (1760) und die Schlussmünze, ein Halbbatzen (1787). Der Gesamtwert der kleinen Börse beträgt 14 Batzen. Ein Arlesheimer Domherr erhielt in den 1780er Jahren pro Tag 8 ½ Batzen und 1 Rappen, wenn er alle Gottesdienste besuchte, und musste für ca. 13,5 Liter Weizen oder Wein 12 Batzen bezahlen. Und gemäss der Berner Postverordnung von 1793 kostete ein Brief von Bern nach Basel 1 Batzen. Das Gelände wurde im Frühling 2021 von Mitarbeitenden der Archäologie Baselland mit einem Metalldetektor grossflächig abgesucht. Zahlreiche Funde von Huf-und Schuhnägeln sowie (Kleider-) Accessoires legen nahe, dass hier in der Neuzeit ein Weg verlief. Dieser diente vielleicht als Ausweichroute zur weiter westlich im Tal gelegenen Passstrasse über den Oberen Hauenstein, wenn letztere bei Hochwasser des Schöntalbaches nicht passierbar war. Eindeutig mittelalterliche oder noch ältere Objekte fehlen bislang. Als weiterer besonderer Fund ist der Bleideckel einer Theriakkapsel zu erwähnen. «Theriak» bezeichnet ein Allheilmittel, vor allem gegen Vergiftungen. Unter anderem wurde es auch von römischen Kaisern und anderen Mächtigen vorsorglich gegen Giftanschläge eingenommen. Die genauen Zutaten sind geheim, erwähnt werden Opium und Vipernfleisch als Hauptbestandteile. Gemäss Umschrift und Emblem stammt die Kapsel aus der Apotheke «A Paradiso» in Venedig und wurde im Zeitraum vom 17. bis Mitte 18. Jh. hergestellt.

Archäologische Funde: Münzen, Metallobjekte. Datierung: archäologisch. Neuzeit bis Moderne. Archäologie Baselland, A. Fischer; Inventar der Fundmünzen Schweiz, R. C. Ackermann.