LK 1075, 2746322/1254470. Höhe 668-671 m.
Datum der Baubegleitung: 10.-26.11.2014 und 16.2.-27.5.2015.
Alte und neue Fundstellen. Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 90, 2007, 199; E. Ziegler, St. Galler Gassen, 36. St. Gallen 1977.

Geplante Baubegleitung (Leitungsgräben, Schächte und Muffenlöcher). Grösse der Grabung 322 Laufmeter Leitungsgräben.

Stadt.

Im Rahmen des städtischen Glasfaserprojektes wurden die Aushubarbeiten für die neuen Leitungsgräben vollumfänglich bauarchäologisch begleitet. Dies zeigte, dass durch die Bautätigkeit in den letzten 150 Jahren sehr viel archäologisches Kulturgut unbeobachtet zerstört worden war.

Einzig in der Spisergasse waren mittelalterliche Schichtreste und wenige Befunde erhalten. Im westlichen Teil der Spisergasse kamen an verschiedenen Stellen Pflästerungen aus locker gesetzten Lese- und Bollensteinen zum Vorschein, die zu mittelalterlichen oder frühneuzeitlichen Gassenniveaus gehören dürften. Aus den untersten Schichten über dem geologischen Horizont wurden im Bereich des Aepliplatz bzw. an der Spisergasse 15 Holzkohlestücke für C14-Analysen geborgen. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass ab dem beginnenden 11. Jh. allmählich das nördlich und nordöstlich an den Klosterbezirk angrenzende Gebiet städtebaulich erschlossen wurde.

An verschiedenen Stellen in der Spisergasse wurden Reste von Sandsteinkanälen nachgewiesen. Aus Platten errichtet, ersetzten sie im 19. Jh. die offenen Schmutzwasserkanäle in der St. Galler Altstadt. In den restlichen Gassen kamen bei den Aushubarbeiten mit Ausnahme weniger neuzeitlicher Mauer- und Kanalbefunde in der Brühl- und Kugelgasse keine archäologisch relevanten Schichten und Strukturen zum Vorschein.

Archäologische Funde: Gefäss-, Ofen- und Baukeramik, Glas, Schlacke, Eisen, Buntmetall.
Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet.
Probenentnahmen: Mörtelproben, verkohltes Material für C14-Datierung.
Datierung: archäologisch. Mittelalter; Neuzeit. - C14.
Proben Spisergasse: ETH-64496, 967±21 BP (1019-1135 AD, 95,4%, 2 Sigma); ETH-64497, 940±21 BP (1030-1155 AD, 95,4%, 2 Sigma).
KA SG, Th. Stehrenberger und R. Meyer.