LK 1067, 608615 / 261245. Höhe 303 m.
Datum der Grabung: 14.5.-23.6.2013.
Neue Fundstelle.
Bibliografie zur Fundstelle: R. Marti, Zwischen Römerzeit und Mittelalter. Archäologie und Museum 41A, 133-135; B, 255-269. Liestal 2000.
Geplante Notgrabung (Überbauung mit zwei Mehrfamilienhäusern).
Grösse der Grabung 1200 m².
Siedlung.
Gut 400 m nordöstlich des bekannten frühmittelalterlichen Gräberfeldes von Therwil-Benkenstrasse, in der Nähe des Schlifbaches und der Niederen Mühle, traten nach dem Abhumusieren die Spuren einer früh- und hochmittelalterlichen Siedlung zutage. Trotz einer stellenweise gut 50 cm starken neuzeitlichen Deckschicht fehlten zugehörige Gehniveaus. Über den Befunden lag zum Teil ein etwa 15 cm dicker grauschwarzer Lehm mit vereinzelten Funden, überdeckt von einem fast 50 cm mächtigen braunschwarzen Schwemmlehmpaket wohl des nahen Schlifbachs.
Die Befunde massierten sich im südöstlichen Viertel der Grabungsfläche; sie setzen sich zweifelsfrei darüber hinaus in bereits überbaute Parzellen fort. Sie bestanden aus etwa 12 Gruben unbekannter Funktion (davon sind evtl. 3-4 als Vorratsgruben anzusprechen), vier Sodbrunnen sowie mehreren Gräbchen. Eine ursprünglich herzförmig erscheinende Grube bestand vermutlich aus zwei sich überlagernden Bodeneingriffen. Der nördlichere Teil weist am Rand und auf der unebenen Sohle Spuren von Staketen einer Installation auf und dürfte im weitesten Sinne als Werkgrube zu deuten sein.
In der südlichen Grube fand sich ein steinerner Spinnwirtel. Zwei nicht gleichzeitige Gräben teilen die Grabungsfläche ungefähr mittig und parallel zur heutigen Austrasse. Sie überlagerten einen älteren, bis zu 30 cm tiefen bogenförmigen Graben, der einige Befunde einzufassen scheint. Drei der vier Sodbrunnen waren trocken ausgemauert, zwei hauptsächlich mit Molassesandsteinen, der dritte mit Kalksteinen (Abb. 50). Der vierte Brunnen hatte keine erkennbare Auskleidung.
Archäologische Funde: Keramik, einfacher Fingerring aus Buntmetall, Eisenfragmente (unkonserviert), steinerner Spinnwirtel, zahlreiche römische Ziegelfragmente, etwas Eisenschlacken, evtl. Fragment einer Schmiedeesse.
Probenentnahmen: C14, Sedimentologie, verkohlte Hölzer.
Datierung: archäologisch, Römische Zeit; 7.-12. Jh.
Archäologie Baselland, R. Marti.
Therwil BL, Austrasse
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Therwil
Kanton
BL
Ort
Austrasse
Koordinaten
E 2608615, N 1261245
Höhe
303 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
Ja
Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
1200 m2
Datum Beginn
14 Mai 2013
Datum Ende
23 Juni 2013
Datierungsmethoden
14C, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2014
Epoche
Mittelalter, Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Metall (Schmuck), Stein (Werkzeug), Keramik (architektonisches Element)
Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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