LK 1068, 621 159/265 387. Höhe 269 m.
Datum der Grabung: 13.7.-5.8.2009.
Bibliografie zur Fundstelle: JbSGUF 2001, 84, 239; L. Berger, Führer durch Augusta Raurica. ⁶. Basel 1998; U. Müller, JbAK 22, 2001, 119-124; 23, 2002, 89; C. Grezet, JbAK 31, 2010 (im Druck).
Geplante Notgrabung (Bau einer Unterflursammelstelle). Grösse der Grabung 20 m².
Siedlung.
Das Ersetzen einer Sammelstelle gestattete uns einen weiteren kleinen Einblick in die Besiedlung der Nordwestunterstadt von Augusta Raurica. Auch hier war die Grabungsfläche sehr begrenzt, die Befunddichte jedoch sehr hoch mit einer stellenweise Grabungstiefe von mehr als 3 m, wovon mehr als 2 m römische Kulturschichten waren.
Die Grabung befand sich, ebenso wie jene im Bereich der Abdankungshalle (KA 2009.004, s. oben), in der Nähe der insula-Parzellenmitte zwischen Höllloch- und Ärztestrasse und nur 15 m nordwestlich der rechtwinklig dazu verlaufenden Navalisstrasse.
Mindestens drei Bauzustände wurden dokumentiert: Der erste, in leichter Bauweise, war nur im nördlichen Teil der Grabung erhalten, in Form von drei parallel verlaufenden Balkengräben und zwei weiteren, die senkrecht dazu standen. Die südlichste Struktur bildete die ursprüngliche Grundstücksgrenze und war allem Anschein nach mit polychromen Wandmalereien versehen, die sich hier in den Schutt/Planieschichten konzentrierten. Es liegen Datierungen für einen Bau im Laufe der 2. H. 1. Jh. vor, was sehr früh für die Nordwestunterstadt ist (s. oben, Grabung Abdankungshalle, KA 2009.004).
In der südlich angrenzenden Parzelle wurde eine sehr tief fundierte Mauer errichtet, an welche zwei Keller angelehnt waren. Der größere bestand aus Trockenmauern, die - wie im Profil zu lesen ist - zusätzlich eine Holzverschalung aufwiesen. Der andere war ausschließlich holzverschalt; ein Eckpfostennegativ und ansatzweise zwei Wandnegative wurden gefasst. Bemerkenswerterweise kamen in der Pfostenverfüllung Scharniere zutage; die Verfüllungen der beiden Keller lieferten im Allgemeinen sehr viele Funde, die ins 2. und 3. V. 2. Jh. datieren.
Nach einer Zwischenphase wurde mit Schuttmaterial aufplaniert. Eine Mauer von schlechterer Qualität bildete die letzte erhaltene Phase, die man Ende 2. Jh., bzw. Anfang 3. Jh. ansetzen muss. Von der Bauart erinnert sie an andere Mauern einer westlich gelegenen Altgrabung (KA 2000.012). Diese späteren Mauern sind an mehreren Stellen in der Nordwestunterstadt belegt; ihr Hauptmerkmal ist, dass sie parzellenübergreifend sind. In der Flur Auf der Wach (KA 2006.004) beispielsweise wurden große Teile eines Gebäudes mit derartigen Mauern samt Nutzungsschichten dokumentiert.
Archäologische Funde: Keramik, Glas, Bronze, Eisen, Knochen, Wandmalereien, Münzen; im Römermuseum Augst.
Faunistisches Material: noch nicht bestimmt; im Römermuseum Augst.
Probenentnahmen: Schlämmprobe; botanische Probe, noch nicht untersucht; im Römermuseum Augst.
Datierung: archäologisch. 2. H. 1. Jh.-3. Jh.
Ausgrabungen Kaiseraugst, C. Grezet.
Kaiseraugst AG, Friedhofstrasse, Region 18A, Grabung Unterflursammelstelle Friedhofstrasse
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Kaiseraugst
Kanton
AG
Ort
Friedhofstrasse, Region 18A, Grabung Unterflursammelstelle Friedhofstrasse
Koordinaten
E 2621159, N 1265387
Höhe
269 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Botanische Reste, Archäobiologische Schlämmproben
Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
20 m2
Datum Beginn
13 Juli 2009
Datum Ende
05 August 2009
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2010
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik, Glas, Metall, organisches Material, Metall (Münze(n)/Medaillen)
Knochen
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Botanische Funde
Andere
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