LK 1070, 2658301/1256784. Höhe 380.75 m (OK erhaltene Kanaldeckplatte).
Datum der Grabung: 1./2.7.2015
Bibliografie zur Fundstelle: F.B. Maier-Osterwalder/R. Widmer/F. Jacobs, Die sogenannte ältere oder frühere römische Wasserleitung zum römischen Legionslager Vindonissa. Jber. GPV 1990, 43-56 (zum Kenntnisstand bis 1990).
Geplante Sondage. Grösse der Grabung 12.5 m².
Wasserleitung.

Hausen gehört zu den am stärksten wachsenden Gemeinden im Aargau. Bei zahlreichen Neubauten der letzten Jahrzehnte stand die nicht mehr Wasser führende, «tote» römische Wasserleitung nach Vindonissa deshalb buchstäblich im Wege, so auch bei einem ausgedehnten Bauprojekt zwischen Hauptstrasse und Stückstrasse, einem bis in 1960er-Jahre hinein kaum bebauten Areal im Süden des alten Ortskerns. Der Bauperimeter auf den Parzellen Nr. 2288-2290 liegt unmittelbar östlich der römischen Wasserleitung, deren exakter Verlauf hier bislang lediglich anhand punktueller Aufschlüsse weiter nördlich (Grabung Hus.94.5) und südlich (Grabung Hus.96.1) interpoliert wurde.
Um Planungssicherheit zu erhalten und eine Zerstörung der Wasserleitung durch Bauaushub, Tiefgaragenzufahrt und Werkleitungen möglichst zu verhindern, wurde das antike Bauwerk nach Abriss der bestehenden Altliegenschaft gezielt mit dem Bagger sondiert. Tatsächlich wurde die Wasserleitung an der erwarteten Stelle etwa 1.1 m unter aktuellem Terrain in weitgehend intaktem Zustand angetroffen und auf einer Länge von 5 m oberflächlich freigelegt (Abb. 21). Masse und Bauweise entsprechen den bekannten Tatsachen, als Baumaterial der Deckplatten wurde grösstenteils Brauner Jura (Dogger) verwendet. Allfällige Schächte, Absetzbecken oder Zuleitungen waren im freigelegten Leitungsabschnitt nicht vorhanden. Nach Abschluss der Dokumentationsarbeiten wurde das antike Bauwerk mit Geovlies abgedeckt. Die erhobenen Vermessungsdaten dienen der Bauherrschaft dazu, Baugrubenböschung und Tiefgaragenzufahrt neu zu berechnen, um den Befund möglichst intakt zu erhalten. Datierende Funde wurden bei den Dokumentationsarbeiten keine gemacht, Mörtelproben zwecks Schonung der erhaltenen Originalsubstanz nich entnommen.

Datierung: archäologisch. 1 Jh . n . Chr.
KA AG, J. Trumm