LK 1127, 605 670/229 300. Höhe 450 m.
Datum der Grabung: 11.3.-28.6.2002.
Bibliographie zur Fundstelle: H. Spycher, ASO 2, 1981, 21-37; AS 4, 1981, 62-74; 16, 1993, 159f.; P. Harb, JbSGUF 77, 1994, 201; 78, 1995, 216; ADSO 1, 1996, 62-67.
Geplante Notgrabung (Wohnbauprojekt). Grösse der Grabung ca. 6000 m².
Gutshof. Nebengebäude. Schmiede.
Der römische Gutshof ist seit 1980 bekannt. Damals wurde ein erstes Wohn- und Wirtschaftsgebäude an der Kronmattstrasse ausgegraben. 1993/94 wurden 150 m südlich davon an der Hüslerhofstrasse das Hauptgebäude und drei Nebengebäude freigelegt. Insgesamt umfasste der Gutshof vermutlich ein Areal von etwa 4 Hektaren. Die neueste Grabung betraf seinen westlichen Rand.
Im südlichen Teil des Grabungsareals legten wir die Überreste von zwei weiteren Nebengebäuden frei. Das besser erhaltene wies einen L-förmigen Grundriss und eine maximale Ausdehnung von 16 × 19 m auf. Das Gebäude war etwa einen halben Meter in den Boden eingetieft und bestand aus zwei Räumen, die miteinander über eine 2 m breite Türe verbunden waren. Von Westen her führte eine etwa 3 m breite, zweistufige Treppe durch ein ebenso breites Tor in den nördlichen Raum hinunter. Der Boden war mit Kies und Steinen gefestigt. Für den aufgehenden Teil ist eine Konstruktion aus Holz oder Fachwerk anzunehmen. In einer ersten Phase dienten die in den Boden eingetieften Räume vermutlich der Vorratshaltung, in einer zweiten und dritten Phase hatte sich ein Schmied darin eingerichtet. Davon zeugen zwei übereinanderliegende Schmiedeessen und eine Abfallschicht mit Eisenschlacken im südlichen der beiden Räume. Aufgrund der Keramik und der C14-datierten Holzkohle aus der Esse wurde das Gebäude vom 1. bis ins 3. Jh. benutzt. Dank dem Einsatz eines ehrenamtlichen Mitarbeiters mit Metalldetektor kamen 14 römische und 6 neuzeitliche Münzen und Medaillons zutage. Die drei jüngsten römischen Münzen stammen aus den Jahren 270-275. Außerdem fanden wir in einer flachen Senke im mittleren Teil des Grabungsareals zwei kleine Gruben mit Spätlatènekeramik (s. Eisenzeit).
Faunistisches Material: unbearbeitet.
Probenentnahme: Holzkohle-Proben für C14-Datierung (Schmiede).
Datierung: archäologisch, C14. 1.-3. Jh.
KA SO, P. Harb.
Langendorf SO, Hüslerhofstrasse
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Langendorf
Kanton
SO
Ort
Hüslerhofstrasse
Koordinaten
E 2605670, N 1229300
Höhe
450 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle
Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
6000 m2
Datum Beginn
11 März 2002
Datum Ende
28 Juni 2002
Datierungsmethoden
14C
Autor*in
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Publikationsjahr
2003
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung (einzelnes Bauwerk), Siedlung (Bauernhof), Handwerk/Gewerbe/Industrie (Fabrik)
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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