LK 1072, 697 450/261 600. Höhe 443,50 m. Datum der Grabung: Juli-Oktober 1990.

Neue Fundstelle. Geplante Notgrabung (Umbauprojekt). Grösse der Grabung ca. 300 m². Siedlung.

Die Liegenschaft Tösstalstrasse 7 befindet sich in der Neustadt (der östlichen Vorstadt) von Winterthur. Im hinteren Hausteil und im Hofbereich kamen abgesehen von wenigen Gruben keine hoch- oder spätmittelalterlichen Strukturen zum Vorschein. Unmittelbar an der Gasse jedoch trat ein rechteckiger Erdkeller zutage. Das zugehörige ebenerdige Gehniveau war nicht mehr erhalten. Im Lehmboden des Kellers zeichneten sich in Form von Pfostenlöchern und etwa 20 cm tiefen, trapezförmigen Gruben die Standorte von vier liegenden Webstühlen ab. In den Gruben waren die hölzernen Pedalkonstruktionen für die Bedienung der Schäfte fixiert. Vom hier ausgeübten Textilhandwerk zeugen auch verschiedene Tuchreste, Garnstränge, gezwirnte Schnüre, noch unversponnene Fasern sowie kleine Reste eines hölzernen Kammes. Die organischen Reste waren dank eines heftigen Brandes erhalten geblieben. Nach dieser Feuersbrunst wurde der Webkeller aufgegeben, mit Brandschutt und darauf mit kiesigem Material aufgefüllt. Das reiche keramische Fundmaterial aus dem Brandschutt erlaubt eine Datierung in die Mitte bis 2. Hälfte des 14. Jh.

Faunistisches Material: unbearbeitet. Probenentnahmen: Holz (für Dendrochronologie, Holzarten), in Bearbeitung. Datierung: archäologisch. Befunde ab 13. Jh. Kantonsarchäologie Zürich, R. Windler.