LK 1068, 2621413/1265590. Höhe 267 m
Datum der Grabung: 16.3.-8.9.2015.
Bibliografie zur Fundstelle: JbSGUF 73, 1990, 209; 74, 1991, 260; JbAS 91, 2008, 199f.; 98, 2015, 209f.; L. Berger, Führer durch Augusta Raurica7. Basel 2012; JbAK 11, 1990, 87-91; 12, 1991, 251-258; 13, 1992, 209f.; R. Schatzmann, Späte Steinbauten im Innenbereich des Castrum Rauracense. JbAK 21, 2000, 145-224; 29, 2008, 116-128; 30, 2009, 231f.; 36, 2015, 55-86; 37, 2016 (im Druck).
Geplante Notgrabung (Neubau eines Mehrfamilienhauses mit Autoeinstellhalle). Grösse der Grabung 225 m².
Siedlung. Gräber.
Die Grabung von 2015 knüpfte an jene des Jahres 2014 (KA 2014.008) an, als Folgeprojekt im Bereich der durch eine bestehende Werkleitung teilweise gestörten Bereiche und den aus Sicherheitsgründen stehen gelassenen Stege. Die Dokumentation fand baubegleitend statt.
Während die allgemeine Stratigrafie seit der Grabung 2014 bekannt ist, wurden 2015 zahlreiche Mauern aus der Mittelkaiserzeit, zum Teil auch als Raumabschlüsse, beobachtet. In einem wohl offenen Bereich war eine treppenähnliche Struktur aus grossen roten Sandsteinblöcken zu sehen, die aber nicht zu einer Öffnung in der Mauer führte. Vielleicht handelt es sich dabei um eine Substruktion für eine nicht mehr vorhandene Statuengruppe oder um ein anderes dekoratives Element. Neue Mauern oder Maueranschlüsse aus der Spätantike kamen vorwiegend in der südlichen Hälfte der Grabungsfläche zutage.
Anhand der Bauweise mit besonders mächtigen Fundamenten, mit sehr gepflegtem aufgehendem Mauerwerk, mit massiven Mörtelgussböden beinahe in allen Räumen, mit letzten Resten von Wandverputz und schliesslich mit der grossen Ausdehnung war uns bereits 2014 bewusst, dass wir es hier mit einem vornehmen Gebäude aus der Mittelkaiserzeit zu tun haben. Dies wurde nun bestätigt: Am Rande der modernen Baugrube stiessen wir auf den nordwestlichen Eckbereich eines Raums, den wir flächig von Hand ausgruben. An beiden Mauern haftete noch qualitativ hoch stehender Wandverputz. Diese rote Sockelzone mit einem teilweise noch sichtbaren weissen, horizontalen Strich war bis zu einer Höhe von 35 cm erhalten. Bemerkenswerter war jedoch der Boden des Raums, der ursprünglich mit einem Mosaik geschmückt gewesen war - das erste, in situ erhaltene in der Unterstadt von Augusta Raurica. Leider wurde es durch den Bau einer spätantiken Mauer quer durch den mittelkaiserzeitlichen Raum stark in Mitleidenschaft gezogen; die Mosaiksteinchen waren bewusst entfernt worden, sodass die neue Mauer direkt auf dem Terrazzo-Mörtelgussboden des Unterbaus zu stehen kam. Einzig entlang der Mauern und in der Raumecke waren noch zusammenhängende tesserae in situ vorhanden. Die Raumecke mit Mosaik und Wandmalerei wurde zu musealen Zwecken geborgen, bevor der Bereich der Baumaschine weichen musste. Weiter südlich setzte der gut erhaltene Teil des Mosaiks ein, zum Glück erst an der Baugrubenböschung, sodass es nicht zerstört, bzw. geborgen werden musste. Um zusätzliche Informationen zu gewinnen, entschlossen wir uns, ein ca. 20 cm breites Band freizulegen. Es handelt sich um ein schwarz/weisses Mosaik. Im Randbereich des Raums verläuft ein 64 cm breites, weisses Band, gefolgt von zwei unterschiedlich breiten, schwarzen Bändern. Gegen das Rauminnere findet man ein regelmässiges Streumuster von einfarbigen Kreuzchen aus Würfeln auf der Spitze, in Gegensatzfarben. Das Relikt wurde geschützt und wieder zugeschüttet, bevor die Baugrube hier unter Aufsicht wieder verfüllt wurde.
Archäologische Funde: Architekturstücke aus Stein, Eisen, Keramik, Knochen, Mosaiksteinchen, Wandmalerei; im Römermuseum Augst.
Faunistisches Material: unbestimmt; im Römermuseum Augst.
Probenentnabmen: Blockbergung Wandmalerei und Mosaikfragment; im Römermuseum Augst.
Datierung: archäologisch. 2. H. 1. Jh. n.Chr.-Spätantike
KA AG, C. Grezet.
Kaiseraugst AG, Baugrube Dorfstrasse 29
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Kaiseraugst
Kanton
AG
Ort
Baugrube Dorfstrasse 29
Koordinaten
E 2621413, N 1265590
Höhe
267 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Andere
Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
225 m2
Datum Beginn
16 März 2015
Datum Ende
08 September 2015
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2016
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung, Bestattung (Gräbergruppe, unbestimmt), Bestattung (Grab)
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Stein (architektonisches Element), Metall (Werkzeug), Keramik (architektonisches Element), organisches Material (Werkzeug)
Knochen
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Botanische Funde
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