LK 1067, 611 390/260 125. Höhe 303 m. Datum der Grabung: Februar 2001. Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 82, 1999, 314. Geplante Notgrabung (Ausweitung der Baugrube). Grösse der Grabung ca. 2,3 m².
Siedlung.

Anlässlich einer Ausweitung der Baugrube der Grossgrabung von 1998 wurde ein weiteres Grubenhaus angegraben. Weil sich der Befund unter ein benachbartes Gebäude erstreckt, konnte jedoch nur ein 40 cm breiter Streifen untersucht werden. Das mit 5,8 m Länge ungewöhnlich grosse Grubenhaus datiert einigen Keramikfunden zufolge ins ausgehende 10. Jh. Es wurde durch einen Brand zerstört. Auf der Grubensohle zeichneten sich mehrere verkohlte, knapp zentimeterdicke Brettchen von bis zu 15 cm Breite und (noch) 24 cm Länge ab, die von einem Brettschindeldach herrühren könnten. Auch mehrere rund 5 cm lange Eisennägel wurden gefunden, die mit dem Schindeldach in Zusammenhang stehen könnten. Der Befund ist bemerkenswert, weil Eisennägel sonst in Befunden dieser Zeit ausgesprochen selten sind. Ohne eine Brandkatastrophe hätte das Metallrecycling wohl auch hier funktioniert. Kurz nach oder sogar noch während des Verfüllvorgangs wurde zudem der Kadaver eines Rindes in der Grube verscharrt.

Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet. Probenentnahmen: C14, Holzkohle. Datierung: ca. 10. Jh AKMBL, R. Marti.