LK 1091, 683 450/246 380. Höhe 402 m.
Datum der Untersuchungen und Schutzmassnahmen: Januar-März 2001.
Bibliographie zur Fundstelle: M. Primas/U. Ruoff, Germania 59, 1981, 31-50; U. Ruoff, Urgeschichtliche Inselsiedlungen im Zürichsee. In: Bayer. Gesellsch. für Unterwasserarchäologie (Hrsg.), Inseln in der Archäologie. Int. Kongress 10.-12. Juli 1998, Starnberg. Archäologie unter Wasser 3, 107-118. München 2000.
Inventarisation. Oberflächenaufnahme in einem Teilbereich der Untiefe auf einer Fläche von rund 600 m².
Einzelgebäude.
Basierend auf den Eindrücken der Kampagne 2000 wurde eine umfassende Oberflächenaufnahme in jenem Bereich durchgeführt, wo sich römische Funde, insbesondere Leistenziegel und Münzen, zu häufen schienen.
Überraschend wurde am Seegrund ein Rundbau mit einem Durchmesser von 6.8 bis 7.5 m gefasst (Abb. 34). Er bestand aus zwei Eichenpfählen in situ, zwei verfüllten Pfahllöchern mit letzten eichenen Holzsplittern darin sowie 13 weiteren, mit lockerer, leicht verfärbter Seekreide verfüllten Pfahllöchern ohne jegliche Holzreste. Die Querschnittform der Pfähle bzw. der erhaltenen Negative ist quadratisch bis rechteckig, mit Seitenlängen um knapp 20 cm, in einem Fall 22 cm. Es konnten an keiner Pfahlspitze Nagellöcher beobachtet werden, die Pfähle haben also keine eisernen Pfahlschuhe besessen. Die Schlagspuren weisen auf eine breite, wenig geschwungene Axtschneide hin. Der längste Pfahl (nicht mehr in situ, sondern unweit der Fundstelle im Faulschlamm liegend) weist eine erhaltene Gesamtlänge von 277 cm auf. Die beiden gezogenen Pfähle waren noch 148 bzw. 75 cm lang. Die verfüllten Negative reichten noch unterschiedlich tief in den Seegrund, nämlich in einem Fall noch mind. 150 cm, im anderen gerade noch 25 cm.
Trotz intensiver Suche im Umfeld der kreisförmigen Struktur wurden keine Hinweise auf weitere Pfähle gefunden. Es ist möglich, dass der Grundriss nicht ganz vollständig erfasst worden ist: Vielleicht waren einzelne Pfähle nicht so tief wie die übrigen in den weichen Seegrund eingeschlagen worden. Dann befände sich der aktuelle Seegrund unter dem damaligen Niveau einzelner Spitzen. Es ist auch möglich, dass einzelne Verfüllungen völlig unscheinbar sind, sich also weder optisch noch von ihrer Festigkeit her vom umgebenden Seegrund abheben und deshalb übersehen worden sind.
Die sich im Plan klar abzeichnende Struktur spricht aber doch für eine recht vollständige Erfassung des Grundrisses. Im Rundbau scheint – mit den oben skizzierten Vorbehalten – auch kein zentraler Pfosten gestanden zu haben. Die wenigen im Innern vorgefundenen Spuren sind sicher älter: Der einzige erhaltene Eichenspältling ist horgenzeitlich, und auch die verfüllten Pfahllöcher sind aufgrund ihrer Dimensionen und Formen aller Wahrscheinlichkeit nach allesamt prähistorisch zu datieren.
Probenentnahmen: Holzproben zur Artbestimmung und Dendrochronologie.
Datierung: C14; Dendrochronologie. 121/122 n. Chr. (Waldkante).
Amt für Städtebau der Stadt Zürich, Fachstelle Unterwasserarchäologie (ehem. Büro für Archäologie der Stadt Zürich, Tauchequipe) und KAZH.
Zürich ZH, Riesbach, Grosser Hafner
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Zürich
Kanton
ZH
Ort
Riesbach, Grosser Hafner
Koordinaten
E 2683450, N 1246380
Höhe
402 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle
Analysen
14C, Dendrochronologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
600 m2
Datum Beginn
01 Januar 2001
Datum Ende
31 März 2001
Datierungsmethoden
14C, Dendrochronologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2002
Epoche
Römisches Reich, Jungsteinzeit/Neolithikum
Art der Fundstelle
Siedlung (einzelnes Bauwerk)
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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