LK 1031, 2 679 350/1 283 950. Höhe 445 m. Datum der Grabung: 11.1.-8.3.2021, tageweise. Neue Fundstelle.
Bibliografie zur Fundstelle: Altorfer, K./Hartmann, Ch. (2018). Frühe Bauern im Klettgau - Der alt- und mittelneolithische Siedlungsplatz Gächlingen-Goldäcker. Schaffhauser Archäologie 10. Monographien der Kantonsarchäologie Schaffhausen.
Schleitheim, Ungeplante Notgrabung (Bauvorhaben). Grösse der Grabung: 1400 m². Siedlung. Grab.
Unweit der ältesten bekannten bäuerlichen Siedlungsgründung des Kantons Schaffhausen, der Fundstelle Gächlingen-Goldäcker, wurde im Frühling eine landwirtschaftliche Lagerhalle erstellt. Aus der Bauparzelle lagen bislang keine archäologischen Funde vor. Nach dem Humusabstoss zeigten sich im Kalkschotter rund 150 verdächtige Stellen. Deren Abklärung ergab, dass es sich um letzte Reste von Gruben, Gräbchen und Pfostengruben handelte. Zum Teil konnten Pfostenfluchten erahnt werden, Hausgrundrisse liessen sich aber nicht ausmachen. Im Norden der Parzelle war die Befunddichte am höchsten, was durch die hier bessere Erhaltung bedingt sein dürfte. Das noch ungewaschene, spärliche Fundmaterial umfasst sowohl frühneolithische als auch bronzezeitliche Keramik sowie Silices. Die zeitliche Vermischung des Fundmaterials aus Verfüllungen ist ein Phänomen, das schon bei der Fundstelle Goldäcker festgestellt wurde und auf starke Bioturbation zurückzuführen ist. Es wird demnach schwierig sein, die einzelnen Strukturen einer Epoche zuzuweisen. Da für den Neubau der Halle keine weiteren Erdabtragungen notwendig waren, wurden vor dem Einbringen eines Kieskoffers nur eine Flächendokumentation vorgenommen und zwei Drittel der Strukturen geschnitten.
Eine rechteckige Steinsetzung von 250 x 125 cm Außenmaßen erwies sich als frühmittelalterliches Grab. Die Grabgrube war mit trocken geschichteten Kalksteinen umfasst. In 0,5 m Tiefe lag das schlecht erhaltene Skelett eines männlichen Individuums in gestreckter Rückenlage mit Blick nach Osten (Abb. 5). Ein längliches Metallobjekt neben dem linken Bein wurde im Block geborgen. Wie die Röntgentomographie und die aktuell laufende Freilegung zeigen, handelt es sich um einen Langsax mit Ortband und Scheidenmundzwinge, ein Beimesser sowie eine einfache Gürtelschnalle. Die imposante Klingenlänge von 64 cm verweist den Fund in die Zeit um 700 n. Chr. Am Metall des Sax anhaftend haben sich Reste des Griffes aus Buche, des Sargbodens aus Tanne, der Lederscheide sowie ein Textilfragment erhalten.
Archäologische Funde: Keramik, Silices, Metall.
Anthropologisches Material: Skelett von einem Individuum.
Faunistisches Material: Knochen, unbearbeitet.
Datierung: archäologisch. Frühneolithikum; Bronzezeit; Frühmittelalter.
KA SH, K. Schäppi.
Gächlingen SH, Chloster
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Gächlingen
Kanton
SH
Ort
Chloster
Koordinaten
E 2679350, N 1283950
Höhe
445 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
Ja
Probenentnahmen
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Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
1400 m2
Datum Beginn
11 Januar 2021
Datum Ende
08 März 2021
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2022
Epoche
Jungsteinzeit/Neolithikum, Mittelalter, Bronzezeit
Art der Fundstelle
Siedlung, Bestattung (Grab)
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
Keramik, Stein (Werkzeug), Metall
Knochen
menschliche Skelette, vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
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