LK 1031, 678 800/283 770. Höhe 438 m.
Datum der Grabung: 21.9.-10.10.2006.
Bekannte Fundstelle. Geplante Notgrabung (Ackerbau). Grösse der Grabung ca. 340 m². Siedlung.
Parallel zu den Rettungsgrabungen in Gächlingen-Goldäcker bot sich im Herbst 2006 die Gelegenheit für eine kleine Sondage auf dem benachbarten Hungerbüel. Zum einen galt es, das zeitliche Verhältnis der beiden Fundstellen zueinander abzuklären, zum anderen sollte eine Diskussionsgrundlage für weitere Massnahmen (Schutzkonzepte, Rettungsgrabungen etc.) erarbeitet werden. Der erst vor wenigen Jahren entdeckte Siedlungsplatz liegt auf einer niederen Talterrasse über dem Tiefenbach, rund 450 m von den Funden in den Goldäckern entfernt. Einige wenige bis heute gefundene Silex- und Keramikfunde datierten wir mit Vorbehalt in einen älteren Abschnitt des Neolithikums. In der rund 340 m² grossen Grabungsfläche stiessen wir auf die Reste eines Pfostenbaues sowie einer neolithischen, mit Silices, Keramik und verziegelten Lehmstücken verfüllten Grube. Die Befunde waren – entsprechend der exponierten Lage der Fundstelle – in einem äusserst schlechten Zustand und durch Erosion und Ackerbau stark überprägt, so dass sich viele der Pfostengruben nur noch über eine Höhe von wenigen Zentimetern erhalten hatten. Vom Anlageprinzip her erinnert der klar strukturierte Pfostenbau sehr an die bandkeramischen Hausgrundrisse aus der benachbarten Flur Goldäcker. Das spärliche Fundmaterial aus den Gruben- und Pfostengrubenverfüllungen und den aufgearbeiteten Deckschichten lieferte allerdings keine zuverlässigen Anhaltspunkte für eine Datierung. Im Anschluss an die Grabung konnten zwei Holzkohleproben aus Pfostengruben-Verfüllungen im Radiokarbonlabor der ETH Zürich datiert werden. Die erste Probe lieferte ein Datum aus der 2. H. 6. Jtsd. v. Chr. (UZ 5382/ETH-32866, 6270±60 BP), die zweite (UZ 5383/ETH-32867, 120±45 BP) ein neuzeitliches, vermutlich kontaminiertes Datum.
Archäologische Kleinfunde: Keramik, Silices, verziegelte Lehmbrocken.
Faunistisches Material: keines.
Probenentnahmen: Holzkohle für Radiokarbondatierungen, Profilkolonnen für bodenkundliche Analysen.
Datierung: archäologisch. Frühneolithikum: Linearbandkeramik. KA SH.
Gächlingen/Oberhallau SH, Hungerbüel
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Gächlingen
Kanton
SH
Ort
Hungerbüel
Koordinaten
E 2678800, N 1283770
Höhe
438 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
340 m2
Datum Beginn
21 September 2006
Datum Ende
10 Oktober 2006
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2007
Epoche
Jungsteinzeit/Neolithikum
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik, Stein (Werkzeug)
Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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