LK 1135, 2758 628/1 219 253. Höhe 491 m.
Datum der Grabung: 30.1.-17.2.2023.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 101, 2018, 175; Kaufmann, S. (2021) Triesen Vanetscha 8, 10a, 10b Parz. 1786, 1787 (09.0128). AiL 2020, 43; Hubmann, P. (2022) Triesen, Dominik-Banzer-Strasse 11, Parz. 1800 (09.0145). AiL 2021, 34; Hubmann, P. (2022) Triesen, Dominik-Banzer-Strasse 5, Parz. 1799 (09.0146). AiL 2021, 35; Vogt, V./Mayr, U. (2020) Aus Rostklumpen werden Schätze. Unpubl. Manuskript Amt für Kultur, Archäologie; Kaufmann, S. (2023) Gässle (09.0153). AiL 2022, 32.
Geplante Notgrabung. Grösse der Grabung 40 m².
Siedlung.
In den vergangenen zehn Jahren mehrten sich die Hinweise auf eine prähistorische Besiedlung des Gebiets Badstoba/Vanetscha in Triesen. Schon mehrfach wurden bei Aushubbegleitungen isolierte Feuerstellen und Gruben dokumentiert sowie urgeschichtliche Keramikfragmente, Holzkohle und Hüttenlehmreste geborgen. Die Aushubarbeiten für den Neubau eines Einfamilienhauses auf einem noch unbebauten Grundstück erreichten im Westen der Baugrube erneut eine mit Holzkohle und Keramikfragmenten durchsetzte Kulturschicht. Die infolgedessen eingeleitete Notgrabung lieferte erstmals eindeutige Siedlungsbefunde. Zusammen mit der rund 450 m weiter hangaufwärts dokumentierten Fundstelle in der Fingastrasse (vgl. JbAS 2018) verdichten sie das Bild der neolithischen Besiedlung an den Hängen von Triesen.
Auf einer 3 × 3 m grossen Fläche in 2.2 m Tiefe wurden eine Grube, eine Feuerstelle, ein Pfostenloch sowie eine quer zum Hang gesetzte Steinlage freigelegt und dokumentiert. Die Befunde lagen allesamt zu isoliert, als dass eine chronologische Reihenfolge abzuleiten gewesen wäre. Die Feuerstelle im Südosten der Fläche bestand aus einer kompakten, gut sortierten Steinsetzung mit leichten Spuren von Hitzeeinwirkung, die von einer nur wenige Zentimeter starken Lehmschicht bedeckt war. Letztere war rot verziegelt und beinhaltete vereinzelt Keramikfragmente und Tierknochenbruchstücke, einige davon kalziniert. Die Brandstätte wurde auf einer Fläche von 40 × 50 cm dokumentiert, gegen Osten und Süden lief sie ins Profil. Von der Pfostenstellung mit gerundeter Sohle weiter nördlich wurden zwei Keilsteine in situ vorgefunden. Die Verfüllung enthielt bis auf einzelne Holzkohlefragmente keine Funde.
In der Mitte der Grabungsfläche befand sich eine in den Hang gegrabene, steilwandige Grube. Sie maß hangseitig eine Tiefe von 30 cm, talseitig war sie kaum eingetieft. An der Oberkante der schwer vom umgebenden Material zu unterscheidenden Verfüllung steckte das Stück eines verkohlten Rundholzes (Beta-667338). Die Nord-Süd verlaufende Steinlage im Westen des untersuchten Bereichs wird hangabwärts immer mächtiger. Die Ansammlung aus schlecht sortierten Bruch- und Lesesteinen erinnert an die Hinterfüllungen bereits aus Triesen bekannter, prähistorischer Terrassierungsmauern (vgl. JbAS 2018, 200 und 2019, 176). Infolge der begrenzten Untersuchungsfläche bleibt die weitere Ausdehnung der Steinlage offen.
Die C14-Analysen eines Holzkohlestücks aus dem Nutzungshorizont (Beta-660964) und des oben erwähnten Rundholzes datieren ins Jungneolithikum. Der Großteil der Keramikfragmente aus dieser Kulturschicht weist allerdings eher etwas jüngere Merkmale auf.
Archäologische Funde: Keramik, Bergkristall, Hüttenlehm, Holzkohle.
Faunistisches Material: Tierknochen (unbestimmt).
Probenentnahmen: Holzkohleproben und Tierknochen für C14.
Datierung: archäologisch. Neolithikum. - C14. Beta-660964, 4960 ± 30 BP, 3794-3649 BC, cal. 2 sigma; Beta-667338 4980 ± 30 BP, 3911-3652 BC, cal. 2 sigma.
Archäologie, Amt für Kultur FL, S. Kaufmann.
Triesen FL, Vanetscha
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Triesen
Kanton
fl
Ort
Vanetscha
Koordinaten
E 2758628, N 1219253
Höhe
491 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Botanische Reste
Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
40 m2
Datum Beginn
30 Januar 2023
Datum Ende
17 Februar 2023
Datierungsmethoden
14C, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2024
Epoche
Jungsteinzeit/Neolithikum
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik, Stein, organisches Material
Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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