LK1126, 595 550/220 700. Höhe 469 m.
Datum der Grabung: Oktober 1995-März 1996.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 78, 1995, 230f.
Geplante Rettungsgrabung (Bauprojekt). Größe der Grabung ca. 500 m².
Siedlung. Grab. Kirche.

Gegenwärtig läuft die an die ersten beiden (JbSGUF 78, 1995, 231) nach Süden anschließende dritte Grabungsetappe. Sie brachte die Fortsetzung der Terrassierungsmauer zu den Wallfahrtskirchen des 14. und 15. Jh. zum Vorschein (Abb. 31). Im schmalen, zwischen ihr und der Kirche befindlichen Streifen konnten erneut zahlreiche Kleinkinderskelette freigelegt werden - Zeugen der im Spätmittelalter blühenden Wallfahrt zur Wiederbelebung und anschließenden Taufe Totgeborener. Ebenso zieht sich das frühmittelalterliche Gräberfeld in diesen Bereich weiter. Südlich der Terrasse erstreckt sich der Grundriss eines wohl im 15. Jh. entstandenen mächtigen Steinbaus von gut 21 × 11 m. Der wohl als Bruderhaus zu deutende Bau war durch eine mittlere Brandmauer (Treppengiebel?) geteilt. Spiegelbildlich entsprechen sich im Innern je drei Räume mit Fachwerkwänden auf Schwellenmauern. Ein axialsymmetrisch mit 5 m Abstand zur Südfassade angeordneter kleiner turmartiger Bau ist vorerst noch nicht gedeutet.

Archäologische Kleinfunde: Keramik, Glas, Knochen, Metall, Münzen.
Anthropologisches Material: zahlreiche weitere Bestattungen.
Datierung: archäologisch. Frühmittelalter bis zur Reformationszeit.
A D B, D. Gutscher.