LK 1091, 683 435/247 225. Höhe 407 m.
Datum der Grabung: 1.1.-9.9.2009.
Bibliografie zur Fundstelle: JbSGUF 84, 2001, 274.
Geplante Notgrabung und Baubegleitung (Kellerabtiefung). Grösse der Grabung ca. 40 m².
Siedlung.
Nach dem verheerenden Brand des Zunfthauses zur Zimmerleuten von Mitte November 2007 wurde das schwer geschädigte Gebäude einer tiefgreifenden Sanierung mit partiellem Neubau unterworfen. Die neue Haustechnik tangierte auch bisher nicht unterkellerte Zonen, so dass man an verschiedensten Stellen Einblick in die unter dem späteren Zunfthaus liegenden Siedlungsschichten erhielt. Die größte zusammenhängende Fläche, in der sog. «Küferstube» gelegen, zeigte folgenden Schichtaufbau: Über dem natürlich gewachsenen Boden, einer Seitenmoräne des Linthgletschers, fanden sich erste, vom Menschen aufgeschüttete Planieschichten, die den Zweck hatten, die Zone in unmittelbarer Nähe des Limmatufers trocken zu legen. Zahlreiche Fragmente römischer Keramik legten zunächst eine Datierung der Planien in die Spätantike nahe. C14-Proben von verbrannten Zweigen und eines Zahns datieren das Schichtpaket aber in das 9./10. Jh. Oberer Abschluss der Planie war eine massive Schüttung, die in Art einer Chaussée zuerst aus groben Kalksteintrümmern und dann aus immer feinerem Kies bestand. Über dieser Terrainbefestigung wurde im Hochmittelalter erstmals gesiedelt. Beobachtet wurden Schwellsteine und -balken von Fachwerkhäusern aus zwei aufeinander folgenden Holzbauphasen. Die Bauphasen wurden durch eine massive Holzkohle- und Schuttschicht eines Brandereignisses getrennt. Noch unbekannt ist, wann in diesem Bereich die «Versteinerung» der Holzbauten einsetzte. Das Fundament eines ersten Steingebäudes ließ sich unmittelbar unter den Grundmauern des mutmaßlichen Wohnturms von 1156, dem eigentlichen Kernbau des nachmaligen Zunfthauses, beobachten.
Im westlichen Außenbereich der Liegenschaft tangierten die Grabungen im Zusammenhang mit der Verlegung neuer Leitungen ein Stück der ältesten Uferbefestigungsmauer der Limmat. Anschaulich dargestellt ist diese Quaimauer auf einer um 1500 entstandenen Altartafel von Hans Leu d.Ä. (ehemals Grossmünster, heute Schweizerisches Landesmuseum). Es handelte sich um ein lagiges Mauerwerk aus schön behauenen Sandsteinquadern. Weil Schichtanschlüsse fehlen, ließen sich indes keine exakten Aussagen zur Datierung machen. Im Bereich der «Wettingerhäuser», der südlich anschließenden Liegenschaft, datiert dieselbe Ufermauer etwa in das 12. Jh.
Probenentnahmen: C14-Proben.
Datierung: archäologisch; C14. Hochmittelalter bis Neuzeit.
KA ZH, Ch. Bader.
Zürich ZH, Limmatquai 40
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Zürich
Kanton
ZH
Ort
Limmatquai 40
Koordinaten
E 2683435, N 1247225
Höhe
407 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
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Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
40 m2
Datum Beginn
01 Januar 2009
Datum Ende
09 September 2009
Datierungsmethoden
14C
Autor*in
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Publikationsjahr
2010
Epoche
Mittelalter
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
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