LK 1071, 682915/254250. Höhe 470 m.
Datum der geophysikalischen Untersuchungen: Februar 2012. Ausbau der bestehenden Autobahn.
Geophysikalische Messungen (Magnetik und Radar). Untersuchte Fläche 1500 m².
Gebäude.

Im Hinblick auf den geplanten Ausbau der Zürcher Nordumfahrung begann die Kantonsarchäologie schon 2008 mit archäologischer Prospektion entlang der bestehenden Nationalstraße zwischen Dietikon und Zürich-Seebach. Die Feldarbeiten umfassten bislang v.a. Baggersondierungen, an einzelnen Orten auch weiterführende Detailabklärungen und bei Regensdorf-Geissberg (westlich des Gubristtunnel-Nordportals) größere Ausgrabungen (s. Römische Zeit, Regensdorf ZH, Geissberg/Gubrist). Im September 2009 entdeckte Ch. Muntwyler, KA Zürich, im Gebiet vor Rümlang, Holi Gass, bei Baggersondierungen ein römisches Leistenziegelfragment sowie weitere, wohl ebenfalls römische Baukeramikfragmente.
Die Fundstelle liegt direkt neben einer alten Verkehrsverbindung zwischen Seebach und Rümlang, die noch bis weit ins 20. Jh. hinein von regionaler Bedeutung war. Für eine Nutzung schon in römischer Zeit könnten die spezielle Linienführung sowie verschiedene Fundstellen in der näheren Umgebung sprechen. Östlich des Fundplatzes befindet sich der Weiler Tempelhof und nur gerade 1 km weiter westlich, bei Rümlang-Chäshalden, kamen 1979 bei Bauarbeiten zwei römische Brandgräber zum Vorschein. Über Alter und Bedeutung der beiden ganz in der Nähe der «Holi Gass» gelegenen, auf der Wild-Karte (Blatt XIV; 1854) verzeichneten Ruinen ist bis jetzt nichts bekannt.
Im Februar 2012 führte Ch. Hübner (Firma GGH, Giese, Grubert und Hübner, Freiburg i. Br.) im Auftrag der KA Zürich auf einer Fläche von 1500 m² Magnetik- und Radarmessungen durch. Während sich auf dem Magnetikmessbild (abgesehen von einer heute nicht mehr in Betrieb befindlichen Gasleitung) bloß noch einige wenig aussagekräftige Dipolanomalien erkennen ließen, gelang mit den Radarmessungen der Nachweis eines annähernd quadratischen Gebäudes von ca. 5 × 5 m Größe (Abb. 60). Der Befund liegt ca. 70 cm unter der heutigen Oberfläche. Dieses Beispiel zeigt deutlich, dass bei Prospektionsarbeiten nach Möglichkeit immer verschiedene Methoden zur Anwendung kommen sollten, um ein sicheres, aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen. Eine Datierung des Befunds ist ohne weitere Abklärungen nicht möglich.

Archäologische Funde: Baukeramik.
Datierung: Lesefunde römisch. Befund nicht datierbar.
KA ZH, P. Nagy