LK 1067, 611 860/262 160. Höhe 300 m.
Datum der Grabung: März-September 2005.
Bibliographie zur Fundstelle: S. Ammann, Fünf Gräber und eine Villa - Befunde und Funde der Römerzeit in Reinach (BL). Archäologie und Museum 46. Liestal 2003; JbSGUF 82, 1999, 296f.; 87, 2004, 365f.; 88, 2005, 337, Abb. 13.
Geplante Notgrabung (Großüberbauung). Größe der Grabung ca. 2400 m².
Siedlung.

Im Jahr 2005 gingen die Grabungen im Bereich der spätlatènezeitlich-frührömischen Siedlung weiter. Unmittelbar südlich des im letzten Jahr gefundenen Pfostenbaus (JbSGUF 88, 2005, Abb. 13) wurde ein Vierpfosten-Speicherbau entdeckt, der wie das Hauptgebäude einem Brand zum Opfer gefallen war. Im Brandschutt fanden sich wiederum zahlreiche Fragmente von gebranntem Wandlehm, außerdem sehr viel verkohltes Getreide. Weiter südlich scheint die Siedlung zu enden. In etwa 40 m Entfernung wurde indes eine große, vermutlich neolithische Grube festgestellt, in deren Verfüllung sich zahlreiche ortsfremde Buntsandsteine fanden. Nicht weit davon entfernt lag eine Nord-Süd gerichtete Erdbestattung in Bauchlage und mit angewinkelten Beinen, deren Datierung (Neolithikum?) noch unsicher ist. Dieses erste im untersuchten Areal nachgewiesene Körpergrab lag ungefähr 80 cm unter der römischen Landoberfläche.
Rund 25 m südöstlich des 2004 festgestellten spätlatènezeitlichen Gehöfts fand sich ein weiterer Pfostenbau der gleichen Zeitsstellung, der sehr ähnlich konstruiert war und ebenfalls zwei Herdstellen aufwies. Auch dieses Gebäude ist abgebrannt. Unter den Siedlungsresten lagen wiederum bronzezeitliche Strukturen, hier in Form einer Ansammlung von mehreren langovalen, bis zu 80 cm breiten und bis zu 3 m langen Gruben unbestimmter Funktion und teils unterschiedlicher Ausrichtung. Die in der Verfüllung enthaltenen Fragmente von Fein- und Grobkeramik datieren in einen frühen Abschnitt der Spätbronzezeit.
Im Frühjahr 2006 werden die Grabungen der Großüberbauung Mausacker abgeschlossen. Die letzte Grabungsfläche liegt im Bereich des erwähnten Erdgrabes. Großflächige Sondierungen in einer unmittelbar südlich angrenzenden Parzelle erbrachten nur noch einige wenige neolithische Befunde.

Anthropologisches Material: ein Skelett.
Faunistisches Material: unbearbeitet.
Probenentnahmen: C14, Archäobotanik, unbearbeitet.
Datierung: archäologisch. Neolithikum; Spätbronzezeit; vor allem jüngere Eisenzeit; Römische Zeit.
AMBL, R. Marti.