LK 1031, 678 450/287 850. Höhe 490 m.
Datum der Grabung: 21.-23.5.2001.

Neue Fundstelle. Ungeplante Notgrabung (Stromleitungsgraben). Grösse der Grabung ca. 10 m². Grab. Die Kantonsarchäologie begleitete im Frühjahr und Sommer 2001 die Bauarbeiten für eine neue Stromleitung, die im Bereich des römischen Vicus Iuliomagus erstellt wurde. In einem Grabenabschnitt rund 650 Meter südöstlich der römischen Thermen wurde dabei die bereits aus Luftaufnahmen bekannte römische Strasse geschnitten. Der Strassenkoffer besteht aus sterilem Malmschotter und ist noch auf einer Breite von knapp 3 m und in einer Mächtigkeit von maximal 20 cm erhalten. Im Gegensatz zu früheren Beobachtungen wurden keine Strassengräben zu beiden Seiten des Koffers festgestellt. Unsere eigentliche Aufmerksamkeit erregten aber vier angeschnittene und mit kohligem Material verfüllte Gruben. Diese erwiesen sich bei näherer Untersuchung als Brandschüttungsgräber; die ersten Gräber der römischen Siedlung Iuliomagus! Sie liegen in einem Abstand von 1-3 Metern östlich entlang der römischen Strasse. Es handelt sich um langovale einfache Erdgruben von bis zu 2 Metern Länge und maximal 1 Meter Breite. Die Gräber sind 20-45 cm in den anstehenden Lehm eingetieft. In der Schüttung fanden sich kalzinierte Knochensplitter, vereinzelte Eisennägel und äusserst kleinteilige Keramikfragmente mit wenigen Anpassungen; ein Indiz dafür, dass die Kremation an anderer Stelle erfolgt war. Zudem entdeckten wir fast unmittelbar an der römischen Strasse gelegene Reste einer älteren, West-Ost ausgerichteten Körperbestattung. Sie wurde durch eines der Brandschüttungsgräber gestört, sodass nur noch Beine und Reste des Beckens erhalten blieben. Mangels Beigaben ist die genaue Datierung noch offen.

Anthropologisches Material: Leichenbrand, Skelett (unbearbeitet).
Probenentnahmen: Holzkohle.
Kleinfunde: Keramik, Eisennägel.
Datierung: archäologisch. 1.-3. Jh.
KA SH.