LK 1070, 659140/259180. Höhe 362 m.
Datum der Grabung: 5.4.-28.7.1995.
Bibliographie zur Fundstelle: M. Hartmann und O. Lüdin, Jber. GPV 1977, 5-36.
Geplante Notgrabung (Neubau eines Regenüberlaufbeckens der Gemeinde Windisch).
Größe der zwei Grabungsflächen ca. 70 m² und 30 m².
Siedlung. Legionslager.
Die beiden Grabungsflächen liegen innerhalb des keltischen Oppidums, im Bereich des augusteischen Militärpostens, innerhalb des späteren Legionslagers, aber außerhalb der spätantiken Kastellbefestigung von Vindonissa. Zwischen den untersuchten Teilflächen befindet sich das Grabungsareal von 1977. Die ältesten Besiedlungsspuren wurden in Form einer mit Spät-La Tène-Siedlungsmaterial verfüllten größeren Grube im kleinen Grabungsfeld festgestellt. Darüber konnten die Reste eines verbrannten Schwellbalkens (vermutlich eines augusteischen Gebäudes) gefasst werden. Die Verfüllungen zweier kleiner Gruben im südlichen, größeren Grabungsfeld enthielten ausschließlich augusteische Gebrauchskeramik. Sie stehen im Zusammenhang mit der Planierung des Geländes für die Errichtung von Fachwerkbauten der spätaugusteischen bzw. frühen Lagerzeit. Von den Bauten hatten sich verbrannte und verstürzte Teile der mit Lehm ausgefachten Wände erhalten. Darüber befanden sich Bau- und Benutzungsstrukturen aus der frühen Lagerzeit. Es handelt sich dabei um Pfostengräben, Pfostennegative und um bis zu 30 cm hoch erhaltene Lehm-Fachwerkwände sowie den dazugehörigen Gehhorizonten. Aus der Zeit des Lagers der 21. bzw. der 11. Legion stammen gut erhaltene, vermörtelte Fundament- und Sockelmauern zweier angeschnittener Gebäude. Über dem Gehhorizont eines Innenraumes des östlichen Gebäudes fanden sich größere bemalte Verputzfragmente, die bis zu einem halben Meter hoch geschichtet waren. Somit dürfte dieses Gebäude repräsentativen Zwecken gedient haben. Der gleichen Besiedlungsphase und somit der Via Principalis sind die unteren Bereiche eines Straßenkoffers und ein im Süden parallel dazu verlaufender Straßenkanal im nördlichen Grabungsfeld zuzuordnen. Ob die oberen Kiesschichten und weitere Straßengräben zu einer nachlagerzeitlichen oder allenfalls spätantik genutzten Straße gehören, ist aufgrund des spärlichen Fundmaterials unsicher. Zwei bis zu 0.8 m breite und bis zu 2.5 m tiefe, nachlagerzeitliche Gräben, die lose mit Mauerabbruchschutt verfüllt waren, sind in ihrer Funktion bisher nicht zu erklären. Die einzigen Belege für eine spätantike Besiedlung sind einzelne Münzfunde aus den obersten Schichten.
Datierung: archäologisch.
Aargauische Kantonsarchäologie.
Windisch AG, Risi
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Windisch
Kanton
AG
Ort
Risi
Koordinaten
E 2659140, N 1259180
Höhe
362 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
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Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
70 m2
Datum Beginn
05 April 1995
Datum Ende
28 Juli 1995
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
1996
Epoche
Römisches Reich, Eisenzeit (La Tène spät (D))
Art der Fundstelle
Siedlung, Siedlung (Militärcamp)
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
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