LK 1074, 2727 095/1 254 583. Höhe 565.9 m.
Datum der Baubegleitung: 28.3.-7.9.2023.
Bibliografie zur Fundstelle: Näf, A. (1930) Die Ausgrabung in Oberuzwil und ihre Beziehungen zur Geschichte des Dorfplatzes. Untertoggenburger Neujahrsblätter für Jung und Alt 2, 33-44.
Geplante Baubegleitung (Neugestaltung, Instandstellung Werkleitungen). Grösse der Baubegleitung ca. 700 m².
Siedlung.

Im Rahmen des Sanierungsprojekts im Bereich Rösslikreuzung wurden sämtliche Werkleitungen erneuert bzw. neu verlegt. Die Projekttiefe betrug 1.5-2 m. Das gegen Süden ansteigende Gelände wurde gemäss Zeitzeugen massiv aufgeschüttet, was auch durch beinahe alle Grabenprofile bestätigt werden konnte. Daher wurden darunterliegende Schichten kaum tangiert. Im Grabenprofil auf Höhe des Gemeindehauses (Flawilerstrasse 3) konnte unter der Aufschüttung ein Nord-Süd orientiertes Mauerfundament dokumentiert werden, dessen gefasste Länge 6.5 m betrug. Das Fundament war 60 cm hoch erhalten (Unter kante gefasst). Der Aufbau aus grossen Bruchsteinen, Lesesteinen und Dachziegelfragmenten war unsystematisch. Aufgrund der Ausrichtung und der Lage dürfte es sich um den Rest einer Grenzmauer gehandelt haben. Direkt unter der Mauer konnte ein schlecht erhaltener Pfosten freigelegt werden, wobei unklar ist, ob dieser zur Mauerkonstruktion gezählt werden muss oder durch die Mauer gekappt wurde. Eine dendrochronologische Analyse ist in Bearbeitung. Eine nördlich davon gelegene Holzkonstruktion umfasste senkrecht stehende, 23 cm breite und 2-4 cm dicke Holzbretter. Sie konnten auf einer Länge von ca. 2 m dokumentiert werden und waren 55 cm hoch erhalten. Die Unterkante wurde nicht erreicht. Die Bretter waren auffallend rund angeordnet. Die genaue Funktion ist nicht bekannt (Silo? Latrine? Grabenspriesung?). Eine dendrochronologische Analyse ist auch hier in Bearbeitung.

Archäologische Funde: Keramik.
Probenentnahmen: Dendrochronologie, C14, Mörtel.
Datierung: archäologisch; historisch. Neuzeit.
KA SG, M.-J. Fabrni und N. Oertle.