LK 1155, 2751865/1212956. Höhe 546 m.
Datum der Grabung: 17.11.2014-13.2.2015.
Bibliografie zur Fundstelle: M. Bugg, Das Schloss Sargans um 1900. Sargans 1999
Geplante Notgrabung (Sanierung Schlosshof). Grösse der Grabung 502 m².
Siedlung.
Die Sanierung und Neugestaltung des Hofes und der Werkleitungen machte eine baubegleitende Untersuchung notwendig. Dabei wurden neue Erkenntnisse zur Baugeschichte gewonnen.
Auf der Südostseite des Palas kam die mächtige Südostmauer des um 1459 bei einem Erdbeben eingestürzten Palas zum Vorschein. Der heutige Palas wurde um 1506, 2 m gegen Nordwesten verschoben, wieder aufgebaut. Rechtwinklig zur Hauptmauer zweigte eine schmalere Zwischenmauer ab, auf deren Nordostseite ein Steinplattenboden aus Melser Schiefer anschloss. Darauf befanden sich die Reste eines Kachelofens aus dem 15. Jh.
Über den Mauern des älteren Palas kamen die Fundamentreste eines kleinen Anbaus zum Vorschein. Sie waren bereits zerstört, sodass die Grösse des Gebäudes nicht mehr sicher festzustellen war. Der Anbau ist jedoch auf alten Aufnahmen des Schlosshofs noch erkennbar.
Im Felsen, auf dem der Bergfried steht, wurden sechs rechteckige Balkenlager dokumentiert. Sie waren in zwei Reihen übereinander angeordnet. Die untere diente wohl zum Abstützen von Querstreben, um die Balken, die sich in den oberen Lagern befanden, zu stabilisieren. Vermutlich bestand hier einst eine Art Laubengang oder Brücke. So war es möglich, vom Bergfried direkt zur Ringmauer zu gelangen, ohne dass man durch den Hof gehen musste.
In einer Sondage im Schlosshof wurde rund 80 cm unter dem heutigen Bodenniveau eine Feuerstelle im Profil freigelegt. Sie wurde im Norden von einem gestellten Stein begrenzt, der deutliche Brandspuren aufwies. Darunter zeigten sich zwei Kulturschichten ohne Befunde über dem anstehenden Felsen. Es ist davon auszugehen, dass das Benutzungsniveau einst wesentlich tiefer als heute gelegen hatte und man den Schlosshof im Laufe der Jahre kontinuierlich auffüllte. Dies bestätigten auch Sondagen entlang der Ringmauer, in denen sich etliche grössere verstürzte Mauerstücke fanden, die mit Kiesplanien überdeckt waren. Vermutlich stürzte der Palas beim Erdbeben von 1459 zusammen mit der Ringmauer ein. Anschliessend überdeckte man den Schutt kurzerhand mit einer Planie, um so wieder eine ausgeebnete Fläche zu schaffen.
Archäologische Funde: Gefäss-, Bau- und Ofenkeramik, Eisen, Buntmetall, Glas, Münzen (?).
Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet
Probenentnahmen: verkohltes Material für C14.
Datierung: archäologisch; historisch. Mittelalter (Ofenkeramik 14./15. Jh.); Neuzeit (Ofenkeramik 19. Jh.).
KA SG, R. Meyer und Th. Stehrenberger.
Sargans SG, Schloss
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Sargans
Kanton
SG
Ort
Schloss
Koordinaten
E 2751865, N 1212956
Höhe
546 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle
Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
502 m2
Datum Beginn
17 November 2014
Datum Ende
13 Februar 2015
Datierungsmethoden
14C, Historisch, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2016
Epoche
Mittelalter, (Frühe) Neuzeit, Zeitgenössisch
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik (Gefäss), Keramik (architektonisches Element), Metall (Werkzeug), Metall (Schmuck), Glas (Gefäss), Metall (Münze(n)/Medaillen)
Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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