LK 1145, 582 370/216 240. Höhe 428 m.
Datum der Dokumentation: 7.1.-23.4. und 26.11.-20.12.2002.
Bibliographie zur Fundstelle: J. Winiger, Bestandesaufnahme der Bielerseestationen als Grundlage demographischer Theoriebildung. Ufersiedlungen am Bielersee 1, 51f. Bern 1989; AKBE 3, 1994, 53f.
Geplante Rettungsgrabung (Erosion des Seegrundes). Grösse der 2002 freigelegten Fläche: 1500 m².
Siedlung.

Im Rahmen der Rettungsgrabungen und Schutzmassnahmen im Bereich der neolithischen Ufersiedlungen von Lattrigen wurde im Jahr 2002 mit der grossflächigen Freilegung und Dokumentation des Pfahlfeldes der sogenannten Kleinen Station begonnen. Bis Ende des Jahres wurden 1500 m² im zentralen Bereich der Siedlung untersucht und für die Dendrochronologie beprobt. Von vielen Pfählen ist nur noch der Spitzenbereich erhalten, effektive Kulturschichten fehlen und das Fundmaterial ist deshalb vergleichsweise spärlich. Ein besonders schönes Exemplar einer Harpune aus Hirschgeweih (Abb. 4) wurde im landseitigen Bereich des Pfahlfeldes gefunden.
Die ersten Dendrodaten zeigen, dass die Siedlungsstelle mindestens drei Dörfer umfasst: Die Schlagphase 3114-3111 v. Chr. liegt zwischen solchen der benachbarten Siedlungsstelle Lattrigen Hauptstation-aussen. Bisher unbekannt waren aber die Lüscherz-zeitlichen Schlagdaten um 2845 v. Chr. und 2785-2782 v. Chr.

Probenentnahmen: Holzproben zwecks Holzartenbestimmung (D. Steffen) und Dendrochronologie (J. Francuz).
Datierung: dendrochronologisch. 3114-3111 v. Chr., 2845 v. Chr., 2785-2782 v. Chr. (provisorisch, Untersuchung nicht abgeschlossen).
ADB, Abteilung Ur- und Frühgeschichte.