LK 1047, 2610740 / 1268427. Höhe 257 m.
Datum der Grabung: 19.2.-27.4.2015.
Bibliografie zur Fundstelle: Jahresbericht der Archäologischen Bodenforschung 2014, 55f.
Geplante Notgrabung (Bau der Hochtemperaturleitung). Grösse der Grabung 280 m².
Siedlung. Grab.

Für den Bau eines weiteren Abschnitts der Hochtemperaturleitung musste ein Schacht in der Flucht der Äusseren Stadtmauer aus dem 14. Jh. vor dem Pestalozzischulhaus abgetieft werden. Da aus bautechnischen Gründen eine Verschiebung nicht möglich war, wurde die Mauer in dem engen Schacht vor ihrer Zerstörung in mehreren Höhenetappen beidseits dokumentiert. Die Unterkante des immer noch imposanten Mauerwerks wurde dabei aber nicht erreicht. Die Fortsetzung des Leitungsgrabens im heutigen St. Johanns-Park tangierte anschliessend den Quartierfriedhof St. Johann, der auf dem einstigen Reb- und Kohlacker direkt innerhalb der neuzeitlichen Stadtbefestigung angelegt worden war. Auf ihm wurden zwischen 1787 und 1868 die Verstorbenen der Kirchgemeinde St. Peter beigesetzt. In dem schmalen Leitungsaushub liessen sich mehrheitlich Ausschnitte von mehr als 60 Bestattungen nachweisen. Die Verstorbenen waren sehr nahe zueinander und oftmals in Lagen übereinander beerdigt worden, so dass manche der früheren Gräber von jüngeren gestört wurden. In den einfachen Sarggräbern waren Kinder, Jugendliche und Erwachsene beiderlei Geschlechts in Rückenlage mit dem Kopf im Westen beigesetzt worden. Am Rand des Friedhofs kamen drei Gruften mit Backsteinmauern zu Tage. Zumeist waren die Toten ohne Beigaben bestattet worden. Selten fanden sich Reste von Rosenkränzen oder wenigen anderen Funden. Vereinzelte Knöpfe geben Hinweise auf Kleidung. Sargnägel waren die häufigste Fundkategorie.

Archäologische Funde: Keramik, Metall.
Anthropologisches Material: Skelettreste.
Faunistisches Material: wenige Tierknochen.
Datierung: archäologisch; historisch. Mittelalter; Neuzeit. ABBS, N. Spichtig.