LK 1070, 2658 730/1 259 125. Höhe 360 m.
Datum der Untersuchung: 9./10.8./21.8.-6.9./11./14./19.9.2023.
Bibliografie zur Fundstelle: Maurer, E. (1954) Das Kloster Königsfelden. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau 3. Basel; Gerber, M. (1986) Die Verwechslung des Männer- und des Frauenklosters zu Königsfelden. Bericht über die Untersuchungen am Mauerwerk der Klosterkirche 1982/83. Brugger Neujahrsblätter, 105-120; Kurmann-Schwarz, B. (2008) Die mittelalterlichen Glasmalereien der ehemaligen Klosterkirche Königsfelden. Corpus Vitraerum Medii Aevi 2. Bern; Gut, C. (2022) Windisch AG, Kloster Königsfelden, Dachstuhl und Westfassade (V.020.6). JbAS 105, 318-319.
Geplante Bauuntersuchung (Fassadensanierung).
Grösse der Kirche ca. 950 m²; Umfang der dokumentierten Fassaden ca. 1000 m² (Chor) bzw. 350 m² (nördliches Seitenschiff).
Klosterkirche.
Die diesjährige Restaurierungskampagne beim Kloster Königsfelden widmete sich den Fassaden des nördlichen Seitenschiffs sowie des Chores der Klosterkirche. Da sich der in den 1980er Jahren aufgetragene Zementputz in gutem Zustand zeigte, konzentrierte sich die Sanierung auf einzelne Schadstellen sowie schadhafte Werksteine. Die marginalen Eingriffe in die historische Bausubstanz erlaubten insofern nur geringfügige Einblicke. An den freigelegten Stellen des nördlichen Seitenschiffs sowie des Sockelbereiches des Chores konnten die 1984 getätigten Beobachtungen bestätigt und digital nachdokumentiert werden.
Einer genaueren Betrachtung wurde der Chor unterzogen. Der dreijochige Langchor mit 5/8-Polygonabschluss wurde zwischen 1320 und 1330 errichtet und ist mit dreistufigen Strebepfeilern verstärkt (Abb. 75). Diese bilden mit den dazwischen liegenden Chorwänden eine gemeinsame Sockelzone aus, die von einem umlaufenden Sockel- und Sohlbankgesims gerahmt wird. An den Chorwänden bauen darüber elf mit unterschiedlich ausgeformten Masswerken ausgestattete Spitzbogenfenster auf. Die mit Wasserschlägen bekrönten Pfeiler weisen zusätzlich auf halber Fensterhöhe eine Abtreppung auf.
Die Mauern der im Verband gemauerten Chorwände und Pfeiler bestehen aus einem lagig gefügten, tendenziell kleinformatigen Kalkbruchsteinmauerwerk, das Ausgleichslagen aus Ziegelfragmenten (Flach- und Hohlziegel) und Steinabschlägen aufweist. Vereinzelt konnten rechteckige Gerüsthebellöcher in einem Abstand von 1.5-1.8 m beobachtet werden.
Es zeigte sich, dass ursprünglich alle verbauten Werksteine - Gewändesteine, Sockel-, Sohlbank- und Kranzgesimse sowie die Platten der Wasserschläge - und die in Läufer-Binder-System aufgeschichteten Blöcke der Pfeiler-Stirnseiten aus Sandsteinblöcken bestanden. An ihnen konnten zahlreiche sich teilweise wiederholende Steinmetzzeichen beobachtet werden.
Die heutige Ausprägung, insbesondere der Strebepfeiler, ist das Resultat mehrerer grösserer Restaurierungskampagnen. Die älteste ist für das Jahr 1606 überliefert, als man die Sandsteinblöcke des dritten Pfeilers der Südseite komplett durch solche aus Muschelkalk ersetzte. Der westlich anschließende Pfeiler weist die Jahreszahl 1837 auf. Sie befindet sich auf einem der Muschelkalkblöcke, aus welchen der obere Pfeilerabschnitt gefügt ist und steht mit den historisch für die Jahre 1836-1840 überlieferten Sanierungsarbeiten im Zusammenhang, als man offenbar die schadhaften Sandsteinblöcke durch entsprechende Muschelkalkblöcke ersetzte. Hierfür wurde das bestehende Mauerwerk entlang der schadhaften Höhe teilweise bis zur mit der Chorwand verzahnten Steinlage abgetragen und unter Verwendung von deutlich mehr Tuffsteinen neu aufgeführt. Der Übergang der Sandstein- zu den Muschelkalksteinlagen erfolgt deshalb jeweils an unterschiedlichen Stellen.
Mit der am westlichen Strebepfeiler der Südseite vorliegenden Jahreszahl von 1892 ist eine weitere Restaurierungskampagne fassbar. Damals wurden nicht nur die bauzeitlichen Masswerkfenster ausgebaut und ersetzt, sondern auch Teile der Fensterleibungen und der noch vorhandenen Sandsteinblöcke/Werksteine der Pfeiler. Charakteristisch dafür sind ca. 15 cm breite, scharrierte Sandsteinplatten, die man den bestehenden, teils gestraften Sandsteinblöcken vorblendete. Zuletzt ersetzte man schadhafte Sandsteinblöcke während der Sanierungskampagne von 1983/84 durch maschinell bearbeitete Blöcke, insbesondere am Kranzgesims und an der Nordseite.
Datierung: bauarchäologisch; typologisch; historisch. Mittelalter, 1313/20-1330; Neuzeit, 1606, 19. Jh. (um 1837 und um 1892), 1983/84.
KAAG, R. Bucher.
Windisch AG, Klosterkirche Königsfelden
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Détail de la chronique
Commune
Windisch
Canton
AG
Lieu-dit
Klosterkirche Königsfelden
Coordonnées
E 2658730, N 1259125
Altitude
360 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
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Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
950 m2
Date de début
09 août 2023
Date de fin
19 septembre 2023
Méthode de datation
stratigraphique/typologique, historique
Auteur.e
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Année de publication
2024
Époques
Moyen Âge
Type de site
cultuel/religieux (édifice réligieux), cultuel/religieux (sanctuaire), cultuel/religieux (monastère)
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
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Os
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Matériel botanique
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