LK 1185, 579 240/183 760. Höhe 537 m. Datum der Bauuntersuchung: April/Mai und Juli 2011.
Bibliografie zur Fundstelle: M. Strub, La Ville de Fribourg: les monuments religieux I. MAH 36, canton de Fribourg II, 247-315. Bâle 1956; S. Gasser, Die Kathedralen von Lausanne und Genf und ihre Nachfolge. Früh- und hochgotische Architektur in der Westschweiz (1170-1350), 253-262.336f . Berlin 2004; D. Heinzelmann, Ausgrabungen und Bauuntersuchungen im Freiburger Augustinerkloster. FHA 12, 2010, 108-125; JbAS 93, 2010, 271f.; FHA 13, 2011; JbAS 94, 2011, 271f.
Begleitende Bauuntersuchung (Aussenrestaurierung des Chores). Sakralbau.
Die Bauuntersuchungen von 2011 betrafen den Chor, der als älterer Teil der Kirche entstand und durch eine Baufuge vom Langhaus getrennt ist. Mehrere Bauabschnitte lassen sich feststellen:
Der älteste umfasst den Sockelbereich der Nordwand, reicht dort bis über das Sockelgesims und treppt sich nach Osten ab. Das Gesims liegt hier noch eine Lage tiefer und besteht nur aus einer Schräge, während es später ein Karnies bildet.
Im 2. Bauabschnitt entstand der untere Teil des Chores, der an der Südseite sechs bis sieben Lagen über das unterhalb des Fensters verlaufende Kaffgesims reicht und sich von dort nach Osten bis auf das Gesims abtreppt. Am Südseitenschiff gehört diesem Abschnitt noch die Osthälfte des ersten Seitenschiffjochs an, was wohl der Lage des ehemaligen Lettners und einem provisorischen Bauabschluss entspricht. Das darüber aufgehende Mauerwerk entstand in mehreren Etappen. Zum Langhaus hin endet es stets in einer vertikalen Baufuge westlich des Chorbogens.
Zuletzt folgten die obersten Lagen unter dem Dach, das 1783 entstand (Inschrift am Dachgesims: 'Meister Ioseph Kopffer IHS Meister Hans Ioseph Piro 1783').
Das Mauerwerk besteht aus regelmäßigen Quaderlagen, die Oberflächen sind mit Zahnfläche bearbeitet; Zangenlöcher treten erst ab dem 3. Bauabschnitt auf. Höhenmarkierungen der Quader finden sich noch nicht am Chor, und Steinmetzzeichen sind nur in einem gut erhaltenen Bereich der oberen Nordwand feststellbar.
Ungewöhnliche bautechnische Details verraten Messfehler: An den Polygonecken sind zahlreiche Quader auf Gehrung versetzt; ebenfalls an den Ecken sind Blöcke nicht im passenden Winkel gearbeitet, sondern ragen einige Zentimeter aus der Fläche hervor; mehrere Quader weisen keine ebene Oberfläche auf, sondern sind zu den umgebenden Steinen großflächig aufgemörtelt. Ein Vermessungsfehler ist auch am Kaffgesims feststellbar, das sich nur an der Südseite gut einfügt; die Flucht des an der Nordseite über dem Gesims aufgehenden Mauerwerks, das dem folgenden, 3. Bauabschnitt angehört, ragt hingegen mehrere Zentimeter über das Gesims vor, weshalb letzteres im oberen Bereich vollständig mit Mörtel aufgefüllt wurde.
Mehrere Hinweise sprechen dafür, dass die Fenstergewände teilweise erst nachträglich versetzt wurden: Der Steinverband stimmt meist nicht mit dem umgebenden Mauerwerk überein; für einen Holzkeil in einem der Gewände wurde dendrochronologisch das Fälldatum 1324/25 ermittelt, während archivalisch die Weihe von fünf Altären bereits für 1311 überliefert ist; zudem finden sich am nördlichen Fenstergewände andere Steinmetzzeichen als auf der benachbarten Wandfläche. Es ist daher zu vermuten, dass der Chor bei der Altarweihe nicht ganz fertiggestellt war. Die erhaltenen Maßwerke der drei Ostfenster (alle anderen wurden später abgearbeitet) weisen zum Teil seltene Formen auf (Abb. 37). Nahe verwandte Beispiele finden sich im Kreuzgang von Hauterive FR, der 1320/30 erneuert wurde, wozu eine Entstehung der Augustinerfenster um 1325 passen würde. Am besonders aufwändigen mittleren Maßwerk finden sich Ritzzeichnungen von Konstruktionslinien.
Die drei Ostfenster wurden wohl bei Erneuerung des Hauptaltares Anfang des 17. Jh. zugesetzt, und zwar von innen, wie die rustikale Oberfläche der Verputzung zeigt.
In den Konventsgebäuden wurden in Zusammenhang mit den ersten Umbaumaßnahmen archäologische Untersuchungen vorgenommen, deren Ergebnisse voraussichtlich in FHA 2013 ausführlicher vorgestellt werden.
Probenentnahmen: dendrochronologische Proben (N.Réf.LRD11/ R6559).
Datierung: archivalisch; dendrochronologisch.
AAFR, D. Heinzelmann.
Freiburg FR, Ehemaliges Augustinerkloster, Kirche St. Moritz
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Détail de la chronique
Commune
Fribourg
Canton
FR
Lieu-dit
Ehemaliges Augustinerkloster, Kirche St. Moritz
Coordonnées
E 2579240, N 1183760
Altitude
537 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois
Analyses
dendrochronologie
Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
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Date de début
avril 2011
Date de fin
juillet 2011
Méthode de datation
dendrochronologique
Auteur.e
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Année de publication
2012
Époques
Moyen Âge, Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
cultuel/religieux (édifice réligieux)
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
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Os
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Matériel botanique
bois/charbon de bois
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