LK 1185, 579 240/183 760. Höhe 537 m. Datum der Bauuntersuchungen: Januar und September/Oktober 2010. Bibliografie zur Fundstelle: M. Strub, La Ville de Fribourg: les monuments religieux I. MAH 36, canton de Fribourg II, 247-315. Basel 1956; S. Gasser, Die Kathedralen von Lausanne und Genf und ihre Nachfolge. Früh- und hochgotische Architektur in der Westschweiz (1170-1350), 253-262.336f, Berlin 2004; D. Heinzelmann, Ausgrabungen und Bauuntersuchungen im Freiburger Augustinerkloster. FHA 12, 2010, 108-125; JbAS 93, 2010, 271 f. Geplante Bauuntersuchungen (Restaurierungsmassnahmen in der Alten Sakristei und im Dachraum der Kirche, bevorstehende Umbaumassnahmen in den Konventsgebäuden). Grösse der Mauersondierungen: ca. 20 m². Sakralbau.
Die im Jahr 2009 begonnenen Bauuntersuchungen in den Konventsbauten des ehemaligen Augustinerklosters und der zugehörigen Kirche wurden 2010 fortgesetzt und konzentrierten sich auf die südlichen Anbauten der Alten Sakristei, den Dachraum der Kirche und Mauersondierungen im Erd- und in den Untergeschossen der Konventsbauten. Untersuchungen in der Alten Sakristei im Winkel zwischen Chor und Südseitenschiff konnten die relative Chronologie dieser Anbauten und ihre späteren Veränderungen klären und zeigen, dass beide Bauteile erst in spätgotischer Zeit errichtet wurden (FHA 12, 2010). Eine Isolierung oberhalb der Gewölbe der Kirche gab die Möglichkeit zur Untersuchung der oberen Mauerpartien und des Dachwerks der Kirche. Das Mauerwerk des Chores war ursprünglich niedriger. 1781-1783 wurde es in Zusammenhang mit dem Einzug der Gewölbe und der Erneuerung des Dachwerks um ca. 0.55 m erhöht, wodurch eine einheitliche Firsthöhe erreicht wurde. Die über den Gewölben sichtbaren, zum ehemals flach gedeckten gotischen Bau gehörenden Mauerzonen weisen Reste farbiger Wandmalerei auf. Auf Höhe der ehemaligen Oberkante des Mauerwerks wurde mit der Erneuerung des Dachwerks eine tieferliegende Balkenlage eingezogen, in der frühere Deckenbalken wieder verwendet wurden. Letztere stammen aus den Jahren 1344/45-1348/49; da sie jedoch keine chronologische Reihe bilden und mit Balken von 1780/81 ergänzt wurden, und da der gotische Chorbau aufgrund einer überlieferten Weihe von fünf Altären im Jahr 1311 bereits fertiggestellt gewesen sein dürfte, könnten sie aus dem Dachwerk des gotischen Langhauses stammen und hier zweitverwendet worden sein. Sie machen daher einen Abschluss des gotischen Baus um die Mitte des 15. Jh. wahrscheinlich. Das bestehende Dachwerk von Chor und Langhaus ist eine einheitliche Konstruktion, die laut Inschrift an einem Gesimsbalken außen am Chor 1783 errichtet wurde; das verwendete Holz wurde 1781/82 geschlagen (LRD10/R6437). Diese Daten stimmen mit der archivalisch überlieferten Ausführung der Gewölbe in den Jahren 1783-1788 überein. Das Dachwerk ist ein Sparrendach mit Kehlbalken, liegendem Stuhl, Hängesäule und Windverbänden aus Andreaskreuzen. Die Verbindungen sind gezapft und geblattet, die Bundachsen durch römische Ziffern mittels Rötel markiert. Ferner wurden an der nördlichen Außenseite des Chores im Nordflügel des Konventsbaus erhaltene Steinmetzzeichen aufgenommen. Ebenfalls wurde das Mauerwerk der Südwand am Anschluss zwischen Chor und Langhaus untersucht und die bisher vermutete Bauabfolge verifiziert (FHA 12, 2010). Zusätzlich zu den bereits beobachteten Bauphasen war ein weiterer Bauabschnitt festzustellen, der vermutlich mit dem Bau des ehemaligen Lettners verbunden war. Neben einer eindeutigen Baufuge zwischen Langhaus und Chor finden sich am Mauerwerk des Langhauses erstmals Höhenmarkierungen, die hier aus römischen Ziffern und den älteren Punktmarkierungen bestehen, während die Innenseite der Westgiebelwand regelmäßige Höhenmarkierungen aus römischen Ziffern aufweist. Im Konventsbau wurden zur Vorbereitung des geplanten Umbaus zum Sitz des Kantonsgerichts erste Mauersondierungen zur Klärung des Baubestandes angelegt. Weiterhin scheinen erste nähere Untersuchungen der gefassten Steinskulpturen aus der Mauerzusetzung zwischen Chor und Nordflügel die Vermutung zu bekräftigen, dass sie Teil eines aufwendigen und reich verzierten spätgotischen Sakramentshauses waren (Abb. 28; FHA 12, 2010).
Probenentnahme: dendrochronologische Proben (LRD10/R6437). Datierung: bauhistorisch; dendrochronologisch; archivalisch. AAFR, D. Heinzelmann.
Freiburg FR, ehem. Augustinerkloster und Kirche St. Moritz
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Détail de la chronique
Commune
Fribourg
Canton
FR
Lieu-dit
ehem. Augustinerkloster und Kirche St. Moritz
Coordonnées
E 2579240, N 1183760
Altitude
537 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
bois/charbon de bois
Analyses
dendrochronologie
Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
20 m2
Date de début
01 janvier 2010
Date de fin
31 octobre 2010
Méthode de datation
dendrochronologique
Auteur.e
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Année de publication
2011
Époques
Moyen Âge, Époque moderne, Époque contemporaine
Type de site
cultuel/religieux (édifice réligieux)
Type d'intervention
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Mobilier archéologique
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Os
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Matériel botanique
bois/charbon de bois
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