LK 1070, 665 950/259 300. Höhe 355 m.
Datum der Grabung: 1. Kampagne 8.6.-18.12.2009; 2. Kampagne ab Februar 2010.
Bibliografie zur Fundstelle: H. Pantaleon, Wahrhaffrige und fleissige Beschreibung der uralten Statt und Graveschaft Baden sampt ihrer heilsamen warmen Wildbedern so in der hochloblichen Eydgenossenschaft inn dem Ergöw gelegen, Ixxxii-Ixxxiiii. Basel 1578; D. Hess, Die Badenfahrt. Zürich 1818; F. Leemann, Plan von den Thermalquellen, Wasserleitungen und Bädern zu Baden im Aargau. Baden 1844/45; U. Münzel, Der Hinterhof. Neujahrsblatt der Apotheke F.X. Münzel in Baden. Baden 1946; H.R. Sennhauser, Ausgrabungen in Stadtkirche und Dreikönigskapelle Baden 1967/68. Kirchen und Siedlungsgeschichte von der Frühzeit bis ins späte Mittelalter. Zürich 2008; JbAS 91, 2008, 192 f.
Geplante Notgrabung (Neubau Thermalbad). Größe der zu untersuchenden Fläche ca. 1500 m², davon 2009 gegraben ca. 400 m².
Siedlung (Bäder).
Umgeben von zahlreichen Bäderhotels befanden sich im Bäderquartier einst, an prominenter Lage unmittelbar an der Limmat, zwei große Badegasthöfe, der «Staadhof» und der «Hinterhof». Das Grabungsareal mit dem ehemaligen «Hinterhof» erstreckt sich zwischen dem Hotel Bären und dem unmittelbar an der Limmat vorgelagerten «Römerbad» und wird begrenzt durch das Parkhaus einerseits sowie das aktuelle Thermalbad andererseits. Unter resp. hinter der Nordfassade des seit ein paar Jahren leer stehenden Badehotels Bären verbirgt sich die heute noch sprudelnde «Hinterhofquelle».
Zu den bisher ältesten auf dem Areal des sogenannten, in den historischen Quellen erstmals im Jahre 1331 unter dem Namen «Schinders Hof» erwähnten «Hinterhofs» dokumentierten Spuren zählen eine römische Thermalwasserleitung und wohl direkt mit ihr im Zusammenhang stehende römische Mauerzüge. Die genaue Datierung der beiden Strukturen bleibt vorderhand offen. Die römische Thermalwasserleitung war in einen großen, breiten Graben gesetzt und als hölzerner Kanal gefertigt (Abb. 18).
Im Bereich der Ruinen des «Hinterhofs» selbst entwickelten sich die Arbeiten zu einer reinen Befundgrabung. Funde waren nach dem Ausschütten der Kellerräumlichkeiten mit ihren Bädern nur noch ganz sporadisch vorhanden. Diese Tatsache erschwert die absolute Datierung der einzelnen Bauten, beispielsweise der Bassins, erheblich. Weiterhelfen können uns hier nur noch historische Quellen. Neben einer Plangrundlage aus den 40er-Jahren des 19. Jh (Leemann-Plan) sind dabei die Beschreibungen durch Heinrich Pantaleon (1578) und David Hess (1818) sehr dienlich. Mittlerweile lassen sich so allein schon für das 19. Jh. vier Bauphasen für den «Hinterhof» unterscheiden. Ebenfalls sehr hilfreich war der Einbezug einer Restauratorin, welche über die Wandmalereien (Farbfassungen) in den Badegemächern wichtige chronologische Ansatzpunkte ermitteln konnte. In jeder Hinsicht interessant ist die Entwicklung der Bassins (Abb. 49; daraus abgeleitet: Typologie). Je weiter wir uns in die Vergangenheit vorarbeiten, desto größer werden diese. Mit den bis Dezember 2009 herausgeschälten und den sich neu abzeichnenden Bassins sind wir formal und von den Dimensionen her bei Typen angelangt, die mit den von Pantaleon im Jahre 1578 beschriebenen «Wildbedern» übereinstimmen könnten.
Archäologische Funde: Münzen, Keramik, Ofenkeramik, Baukeramik, Spolien.
Datierung: historisch; archäologisch. Römische Zeit; 13./14.-19. Jh.
KA AG, R. Fuchs.
Baden AG, Bäderquartier, Hinterhof
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Détail de la chronique
Commune
Baden
Canton
AG
Lieu-dit
Bäderquartier, Hinterhof
Coordonnées
E 2665950, N 1259300
Altitude
355 m
Numéro de site cantonal
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Numéro d'intervention cantonal
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Nouveau site
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Prélèvements
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Analyses
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Institution
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Date de la découverte
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Surface (m2)
1500 m2
Date de début
08 juin 2009
Date de fin
18 décembre 2009
Méthode de datation
historique, archéologique
Auteur.e
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Année de publication
2010
Époques
Empire romain, Époque moderne, Époque contemporaine, Moyen Âge
Type de site
habitat
Type d'intervention
fouille (fouille de sauvetage/préventive)
Mobilier archéologique
métal (monnaies/médailles), céramique
Os
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Matériel botanique
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