LK 1088, 623 500/252 350. Höhe 550 m.
Datum der Fundmeldung: 1968-1986.

Zufallsfund ohne Ausgrabung.
Siedlung?

Am westlichen Hang der Flur Obetsmatt fand 1968 der Besitzer, Ernst Schmutz, in einem gepflügten Acker eine Pfeilspitze aus schwarzem Silex. Mit diesem Fund war eine neue neolithische Station entdeckt worden. Bis heute sind mehr als 3000 Artefakte geborgen worden, und bereits 1974 konnte Roland Bay die ersten Funde untersuchen und bestimmen.
Das Fundgebiet erstreckt sich über eine Fläche von einigen 100 m Länge und einer Breite von ca. 100 m. An einigen Stellen, vermutlich den Schlagplätzen, häufen sich die Funde.
Mit Ausnahme von einigen sehr seltenen Stücken aus fremden Rohstoffen sind alle Artefakte aus lokalem Hornstein des Séquan oder des Eozän hergestellt worden. Das Fundinventar umfasst vor allem Abschläge und Klingen verschiedenster Größen, darunter einige retuschierte Stücke (Kratzer, Bohrer, Schaber, zugespitzte Klingen usw.). Charakteristisch sind die beidseitig geschlagenen Werkzeugtypen: Beile, „Tranchets“ oder „Pics“, die auf die sog. „Campignien-Facies“ des Neolithikums deuten. Bis jetzt wurden weder geschliffene Beile noch Keramik gefunden.
Ohne Kenntnis der stratigraphischen Situation und ohne organische Reste ist es sehr schwierig, diesen Komplex zu datieren. Aus ähnlichen Gründen ist wohl diese neolithische Facies in der Schweiz bisher nicht näher beschrieben worden. Für das Fundmaterial vom Westhang der Flur Obetsmatt ist nun eine eingehende Bearbeitung geplant. Material und Dokumentation befinden sich beim Entdecker, E. Schmutz.

Datierung: archäologisch. Campignien.
J.-M. Le Tensorer, Basel.