LK1131, 677460/229550. Höhe 449 m.
Datum der Grabung: 15.9.- 12.11.1992.

Neue Fundstelle.
Ungeplante Notgrabung (Kiesabbau). Grösse der Grabung ca. 200 m².
Siedlung.
Anlässlich einer Feldbegehung konnten nördlich des bei Oberwil gelegenen «Hofes» bronzezeitliche Keramikscherben und Hitzesteine aufgelesen werden. Die weiteren Abklärungen ergaben, dass im erwähnten Gebiet nur zwei Monate später mit einem grossflächig geplanten Kiesabbau begonnen werden sollte. Die zu Beginn des Septembers sofort eingeleiteten archäologischen Baggersondagen ergaben eine weitreichende Fundstreuung.
In einer achtwöchigen Grabung wurde anschließend der durch die erste Kiesabbau-Etappe gefährdete Südost-Teil des Geländes untersucht. Das Profil zeigte unterhalb des Humus und einem humosen siltigen Band eine dunkle, siltig-lehmige Schicht, aus der die Mehrheit der Funde (vorwiegend Keramik) stammten. Eindeutig in die prähistorische Zeit zu datierende konstruktive Befunde konnten keine dokumentiert werden.
An Funden wurden vorwiegend Keramikscherben ergraben. Eine provisorische Durchsicht der Funde ergab mehrheitlich Stücke der mittleren Bronzezeit. Dazu fanden sich noch zwei Silexgeräte. Die Deutung der auf der Grabungsstelle entdeckten Funde und Befunde als Siedlungsplatz erscheint uns im Moment noch unsicher.
Die für den inzwischen begonnen Kiesabbau erfolgte Abhumusierung des Geländes sowie weitere Baggersondierungen im Westen unserer Grabung ergaben eine Fundstreuung, die sich über gut 3000 m² erstreckt. Zwei auf einer Geländeterrasse beobachtete Konzentrationen von Keramik der mittleren und späten Bronzezeit machen die Existenz zweier weiterer Siedlungsbereiche wahrscheinlich. Weitere Untersuchungen sind für das Jahr 1993 vorgesehen.

Datierung: archäologisch. Mittel- und Spätbronzezeit. Kantonsarchäologie Zug, St. Hochuli.