LK 1072, 698 985/262 650. Höhe 477 m. Datum der Grabung: 10.1.-15.4.1994. Bibliographie zur Fundstelle: B. Hedinger, in: Ch. Ebnöther et al., Leben und Sterben im römischen Oberwinterthur. Winterthurer Jahrbuch 1995, 121-124. Neue Fundstelle am Rand des Vicus Vitudurum. Geplante Notgrabung (Bauvorhaben). Grösse der Grabung ca. 440 m².

Töpferbezirk.

Knapp hundert Meter westlich der Flur «Unteres Bühl» kamen beim Abtrag des Humus überraschend Reste von fünf römischen Töpferöfen zum Vorschein. 1915 und 1961 waren unweit der Fundstelle mehrere Körperbestattungen gefunden worden. Von den fünf Brennöfen wurden vier fast vollständig ausgegraben, der fünfte befand sich grösstenteils ausserhalb der zu untersuchenden Fläche. Die vier Anlagen unterscheiden sich in der Grösse und im Grundriss. Drei Öfen dienten wohl dem reduzierenden Brand, während im vierten oxidierend gebrannt wurde. Der Brennraum des grössten Ofens weist einen Durchmesser von 2.2 m auf. Die nicht in situ erhaltene Lochtenne war von kleinen, vor allem aus Backsteinen errichteten Quermäuerchen getragen. In der Einfüllung fanden sich zahlreiche Scherben von Dolien und anderen grautonigen Gefässen, die Ausschuss der lokalen Produktion darstellen dürften. In der Einfüllung des für den oxidierenden Brand verwendeten Ofens (Ofen 3) wurden Fragmente helltoniger Gefässe mit rotem Überzug und Barbotineverzierung gefunden (Abb. 22). In der Fläche war keine Stratigraphie erhalten. Überschneidung bei zwei Bedienungsgruben und bei einem Pfostenloch gaben aber eine relative Abfolge zu erkennen. Weitere chronologische Hinweise lassen sich nur aus der Einfüllung der verlassenen Öfen gewinnen.

Archäologische Kleinfunde: viel Keramik, wenig Glas und Metall.
Probenentnahme: Holzkohle, Lehmproben aus den Ofenkonstruktionen.
Datierung: archäologisch. 1. Jh. n. Chr. K A Z H, B. Hedinger.