LK 1131, 681 832/224 452. Höhe 435 m.
Datum der Untersuchung: November 2013-September 2014.
Neue Fundstelle.
Bibliografie zur Fundstelle: R. Rothkegel, Die Stadt Zug und ihre Mauern. Ausgewählte Aspekte und Neuigkeiten. Tugium 16, 2000, 135-151.
Geplante Notuntersuchung (Umbau).
Siedlung.
Das Wohnhaus Ägeristrasse 32 im Gebiet der 1478 bis um 1530 ummauerten Stadterweiterung sollte umgebaut werden. Vorgängig wurde es dokumentiert und bauhistorisch untersucht. Zur Überraschung der Bauforscher stellte sich der Kern des Hauses als bautypologische Besonderheit heraus.
Beim primären Bau handelt es sich nämlich um einen im Grundriss nur einen Raum breiten und tiefen Blockbau. Die zwei Blockbaugeschosse erheben sich wie bei einem Speicherbau abgehoben über dem gemauerten Kellergewölbe. Die Hauptfassade des Hauses war hangabwärts nach Westen orientiert, der Kellereingang nach Norden. Die Kammer im unteren Vollgeschosses misst 4.5 auf 5 m und weist eine Türe in der Ostwand auf. Die darüber liegende Kammer bzw. Stube hat einen kleineren Grundriss. Ihre Ostwand liegt nicht über derjenigen des unteren Blockbaugeschosses. An der Ostseite befand sich eine mindestens 1.5 m breite Laube oder Küche. Das obere Geschoss enthielt die mit einem Ofen beheizte Stube, die mit einer Bohlen-Bälklein-Decke und einer Türöffnung mit Mantelstüden aus Nussbaumholz versehen war. Die Türen an der Ostfassade des Blockbaus weisen darauf hin, dass das Haus in diesem Bereich von Anfang an Lauben oder Fachwerkanbauten aufwies. Auch an der Nordseite muss sich eine Laube befunden haben, wie abgesägte Bodenbohlen zeigen.
Die Funktion des Gebäudes ist nicht ohne weiteres zu bestimmen, denn es weicht in vielen Merkmalen von den typischen Zentralschweizer Blockbauten ab. Die zum primären Blockbau gehörenden Eichenschwellen wurden gemäss dendrochronologischer Untersuchung 1535 oder 1536 gefällt. Das dritte Obergeschoss ist laut dendrochronologischen Datierungen ein 1655 angelegter Bohlenständerbau. Das Fachwerk stammt aus dem späten 17. Jh. Das Dach und weitere Fachwerkteile an der Nord- und an der Ostseite gehören ins Jahr 1828.
Das Haus steht in unmittelbarer Nachbarschaft der Ringmauer, die hier vom möglicherweise 1487 erbauten Löberentor zum 1522 errichteten Knopfliturm verläuft. Spätestens im 18. Jh. wurde ein Abschnitt des Wehrganges zum Haus Ägeristrasse 32 geschlagen und damit verbunden. Die Ringmauer war offenbar nachträglich ausgebessert worden, wie dies bereits andernorts festgestellt wurde. Ratsprotokolle weisen auf Bauarbeiten in den Jahren 1642/43 hin. Die dendrochronologische Datierung des hölzernen Wehrganges lieferte das Fäll- und Baudatum 1642.
Datierung: dendrochronologisch. 1535/36 und 1536/37; 1655; spätes 17. Jh.; 1828.
ADA ZG, A. Boschetti-Maradi, A. JeanRichard und M. Camenzind-Nigg.
Zug ZG, Ägeristrasse 32
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Zug
Kanton
ZG
Ort
Ägeristrasse 32
Koordinaten
E 2681832, N 1224452
Höhe
435 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
Ja
Probenentnahmen
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Analysen
Dendrochronologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
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Datum Beginn
November 2013
Datum Ende
September 2014
Datierungsmethoden
Dendrochronologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2015
Epoche
Mittelalter
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
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