LK 1110, 2668615 / 1240556. Höhe 458 m.
Datum der Bauuntersuchung: 4.-11.5.2015.
Geplante Bauuntersuchung (Umbau/Renovation).
Wohnhaus.
Das untersuchte zweistöckige Haus (Abb. 54), ein einfacher spät barocker Riegelbau, wurde 1787/88 errichtet und im 19. und 20. Jh. mehrfach umgestaltet. Es war rund 12 m hoch und hatte mit 10 × 10 m einen quadratischen Grundriss. Das Ständergerüst wies durchgehende Ständer auf, die in einen Schwellenkranz eingezapft waren. Die strassenseitige Giebelwand wurde im frühen 20. Jh. durch eine Backsteinwand ersetzt und die Fassaden mit Zement verputzt, wobei die tragenden Ständer stehen blieben. Das Riegelwerk der Fassaden war mit Kalkbruch- und Bollensteinen ausgefacht und kalkverputzt. Während die Riegel grau bemalt waren, zierte den Deckputz eine graue Bandfassung. Die Binnenwände waren ebenfalls entweder geriegelt oder bestanden aus Bohlen. Das Gebäude ruhte auf einem steinernen Sockel, der zwei Gewölbekeller von 7.5 m auf 3.5 m aufwies. Die Aussenwände bestanden aus Kalk-, Sand- und Granitbruchsteinen. Der Zugang in die Wohnräume erfolgte über eine auf der Westseite angebaute Laube, die im späten 19. Jh. erneuert worden war. Im Hochparterre waren die Küche, eine Stube und eine Nebenstube untergebracht. Das Raumgefüge der Küche (mit Küchenkammer?) war wegen moderner Einbauten nur schwer erkennbar. Ein parallel zur geriegelten Brandmauer zwischen Küche und Stube verlaufender Unterzugsbalken mit breiter Fase wies auf die zentrale Lage des Herdes hin. Der Balken muss einst eine 4.5 m lange und 1 m breite Hurd getragen haben, die sich über zwei Stockwerke erstreckt hatte. Sie wurde vermutlich in der 1. H. 20. Jh. entfernt; gleichzeitig wurde die Erschliessung des Obergeschosses verändert.
Die Stube erhielt im frühen 20. Jh. eine neue Vertäfelung, und der patronierte Kachelofen wurde unter Verwendung industriell gefertigter Kacheln neu gesetzt. In der Nebenstube fanden sich Knieund Wandtäfer aus dem 18. und 19. Jh. Ursprünglich befand sich auch in diesem Raum ein Kachelofen.
Die Kammern im 1. Obergeschoss lagen direkt über Stube und Nebenstube. Ob sich ursprünglich über der Küche ebenfalls ein Raum bzw. eine Galerie befunden hatte, konnte nicht mehr ermittelt werden. Im 19. Jh. wurden dort Bohlenkammern eingebaut, die ursprünglich direkt an die Rauchhurd anschlossen waren und bis heute weitgehend erhalten geblieben sind. Gegenwärtig befindet sich anstelle der Rauchhurd der Gang.
Das Dachgeschoss bestand aus einem zweistöckigen, stehenden Dachstuhl, der zur Hälfte des Gebäudes erhalten geblieben ist. Im 19. Jh. wurden im 1. Dachgeschoss Bohlenkammern zur Vorratshaltung eingerichtet.
Auf der Traufseite des Hauses wurde im frühen 20. Jh. ein Stall angebaut. Vermutlich stand der Ökonomietrakt ursprünglich jedoch frei und wurde zu unbekanntem Zeitpunkt abgerissen.
Datierung: dendrochronologisch. 1787/88-20. Jh.
KA AG. C. Gut und Th. Frey.
Besenbüren AG, Steigass 8
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Besenbüren
Kanton
AG
Ort
Steigass 8
Koordinaten
E 2668615, N 1240556
Höhe
458 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
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Analysen
Dendrochronologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
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Datum Beginn
04 Mai 2015
Datum Ende
11 Mai 2015
Datierungsmethoden
Dendrochronologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2016
Epoche
(Frühe) Neuzeit, Zeitgenössisch
Art der Fundstelle
Siedlung (Wohngebäude)
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
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